Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (1933-1945) wurden auch in Bad Salzuflen und der benachbarten Industriestadt Schötmar die hier zum Teil schon seit Generationen ansässigen jüdischen Familien durch Sondergesetze und Verordnungen systematisch aller Rechte beraubt und aus der Gesellschaft ausgegrenzt.
Von den im Januar 1933 hier ansässigen 117 Personen jüdischen Glaubens konnte sich nur etwa die Hälfte durch eine Flucht ins Ausland in Sicherheit bringen. 63 Männer, Frauen und Kinder wurden ab Dezember 1941 in verschiedene Ghettos und Konzentrationslager verschleppt, dort erschossen, vergast oder durch Zwangsarbeit in den Tod getrieben.
Auf zwei Stadtrundgängen sollen die Spuren jüdischen Lebens in Bad Salzuflen und Schötmar erkundet und damit zugleich die Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur wachgehalten werden.
Stadtrundgang 1 durch Bad Salzuflen mit Franz Meyer am 01. April 2022
Angesteuert werden hierbei unter anderem: durch „Stolpersteine“ markierte letzte Wohnsitze jüdischer Familien (Am Markt 22, ehem. Haus Andermann; Wenkenstraße 5, ehem. Haus Kornberg; Brüderstraße 26, ehem. Haus Obermeyer); ferner das ehemals in jüdischem Besitz befindliche Geschäftshaus „S. Obermeyer“ (Lange Straße 41), das am Standort der ehemaligen Synagoge in der Mauerstraße errichtete Mahnmal sowie der jüdische Friedhof an der Werler Straße. Treffpunkt: Historisches Rathaus Bad Salzuflen, Am Markt 26.
Stadtrundgang 2 durch Schötmar mit Franz Meyer 08. April 2022
Stationen des Rundgangs im heutigen Stadtteil Schötmar sind unter anderem: der Marktplatz (dieser war zwischen Herbst 1941 und Sommer 1942 Ausgangspunkt von vier Deportationen), das „Priesterhaus“ von 1758 (Schlossstraße 19), die ehemalige Synagoge (Aechternstraße 19), die ehemaligen Wohnhäuser der jüdischen Familien Silberbach und Hamlet (Schülerstraße 18, 20 und 22) sowie der jüdische Friedhof an der Oerlinghauser Straße. Treffpunkt: Markplatz Schötmar.
Eine Anmeldung vor Kursbeginn ist erforderlich. Anmeldungen nimmt die VHS unter 05222 952-941, per Mail an volkshochschule@bad-salzuflen.de sowie auf www.vhs-badsalzuflen.de entgegen.
(Text: Pressemitteilung der VHS Bad Salzuflen)