„Endlich Tacheles“ Im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e. V. laden am Dienstag, den 05. November, um 17 Uhr, in die Filmbühne Bad Salzuflen ein. Anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht gibt es eine Sondervorstellung des Dokumentarfilms „Endlich Tacheles“ mit anschließendem Filmgespräch mit der Regisseurin Andrea Schramm.
Der Protagonist des Films heißt Yaar und ist ein junger jüdischer Berliner, der davon träumt, Gamedesigner zu werden. Mit dem Judentum verbindet er nichts als Opfer, die sich zur Schlachtbank führen ließen. Seinem Vater wirft er vor, am Holocaust zu leiden, den er nicht einmal selbst erlebt hat. Aus Rebellion will Yaar ein Computerspiel entwickeln, das im Jahr 1940 spielt und in dem Juden sich wehren und Nazis menschlich handeln. Yaars Familie ist schockiert. In seinen Freunden Sarah und Marcel findet er Mitstreiter für die Entwicklung seines Spiels. Die drei sind sich einig: die alten Rollenzuschreibungen von Tätern und Opfern stehen ihnen im Weg und die Vergangenheit soll endlich vorbei sein! Doch bald müssen sie erkennen, das die Ereignisse der Vergangenheit mit ihnen selbst zu tun haben – als Enkel der damaligen Opfer und Täter. Eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte beginnt und lässt den Zuschauer den inneren Reifeprozess der jungen Menschen miterleben.
Den Regisseurinnen Andrea Schramm und Jana Matthes gelingt es zu zeigen, wie sich das Trauma der Überlebenden bis in die dritte Generation frisst. Der Film bearbeitet die hochaktuelle Frage vieler Jugendlicher: Was hat der Holocaust heute noch mit mir zu tun?
Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind eingeladen, im Anschluss mit Regisseurin Andrea Schramm über den Film und unsere heutige Verantwortung zu sprechen. Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. Um Anmeldung per E-Mail an service@freiheit.org oder telefonisch 030 22012634 wird gebeten.