Jeder kennt diese Redensart, die Martin Luther in seinen Tischreden benutzte, um über Studierende zu schimpfen, die nicht von Anfang ihres Studiums an ordentlich lernten. Aus Sicht der Hirnforschung ist diese Aussage aber überholt und nur teilweise zutreffend. Grundsätzlich verändert jeder Lernprozess die Struktur und Funktion des Gehirns, und zwar auf der Ebene der Moleküle bis hin zu größeren Gehirnbereichen. Diese sogenannte neuronale Plastizität funktioniert im Jugendalter besser und schneller, hört aber im Laufe des Lebens nicht auf. Während des gesamten Lebens werden durch Lernprozesse zum Teil neue Nerven- und Gliazellen gebildet, Fehler in der Isolationsschicht der Nervenverbindungen repariert oder Synapsen zum Wachsen oder Schrumpfen gebracht. Selbst nach einer Erkrankung wie etwa einem Schlaganfall oder aber auch bei einer beginnenden Demenz, ist das Gehirn in der Lage teilweise Vergessenes wieder zu erlernen. Aber welche Möglichkeiten haben wir, um diese lebenslange Lernfähigkeit des Gehirns effektiv zu unterstützen? Und unter welchen Bedingungen können wir uns sogar einen „Vorrat für alle Fälle“ (Neurokognitive Reserve) aufbauen?
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Wissen(schafft) Bildung“ Mensch vs. Maschine – wie denken wir? Wissenschaftliche Erkenntnisse von geistiger Gesundheit bis hin zur künstlichen Intelligenz
Die Wissenschaft bietet faszinierende Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen und ist mehr als Statistik und wissenschaftliche Artikel. Die neue Veranstaltungsreihe Wissen(schafft) Bildung der VHS Bad Salzuflen in Kooperation mit dem Europäischen Zentrum für universitäre Studien (EZUS) möchte die Begeisterung für wissenschaftliche Entdeckungen wecken. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Region OWL stellen im Rahmen der Vortragsreihe ihre Forschungserkenntnisse allgemeinverständlich und mit Bezug zum Alltag auf ansprechende Weise dar.
Wissenschaft zum Anfassen und Mitdenken direkt in Ihrer VHS! Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen!