„Ich bin noch nie einem Juden begegnet“: Diesen Satz haben die meisten Jüdinnen und Juden schon einmal von ihren nichtjüdischen Mitbürgern gehört. Gegen Fremdheit und Ignoranz setzt Gerhard Haase-Hindenberg aktuelle Lebensgeschichten, die von der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland erzählen.

Haase-Hindenberg berichtet von den Kindern und Enkeln von Shoa-Überlebenden, von Juden, die aus Osteuropa, Israel und Amerika nach Deutschland gezogen sind, ebenso von Menschen, die aus verschiedenen Gründen zum Judentum konvertierten. Ihren Alltag, die Geschichten aus verschiedenen Generationen, deren Erfahrungen, ihre Hoffnungen und die Bedrohung durch den steigenden Antisemitismus verwebt er mit Erklärungen zu Symbolen, Glaubenspraxis und Geschichte.

GERHARD HAASE-HINDENBERG ist ausgebildeter Schauspieler, war u. a. als Unterweltstype Stullen-Paul in Dieter Wedels Sechsteiler „König von St. Pauli“ zu sehen und stand als Reichsfeldmarschall Göring neben Tom Cruise im Hollywood-Film „Operation Walküre“ vor der Kamera. Im März 2024 war er in dem ARD-Sechsteiler KAFKA in der Rolle des Vaters von Kafkas Freund Max Brod zu sehen. Daneben arbeitete er viele Jahre als Autor für Fernseh- und Hörfunkformate und als Publizist (u. a. für die Welt/Welt am Sonntag, Die ZEIT und Tageszeitungen). Seit einigen Jahren ist er Autor der Jüdischen Allgemeine. Haase-Hindenberg hat mehr als zehn erzählende Sachbücher verfasst, darunter »Der Mann, der die Mauer öffnete«, die literarische Vorlage zum preisgekrönten TV-Film „Bornholmer Straße“ und den Sozialreport „Sex im Kopf“, der mehrere Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste stand.

Die Veranstaltung findet anlässlich des Kriegsendes am 8. Mai 1945 statt und bietet einen Raum für Reflexion über die Bedeutung des Erinnerns und die Mahnung für unsere Gegenwart.