Den „Aus-Knopf“ vergessen hatte KKatja Ebsteinatja Ebstein, die im Kur- und Stadttheater mit ihrem Programm „Na und … wir leben noch“ gastierte.

Ebstein wurde einfühlsam begleitet von Stefan Kling am Flügel. Weit über zwei Stunden trug die Künstlerin Lieder und Texte von Hans Dieter Hüsch, Hannes Wader, Stefan Sulke, Konstantin Wecker, Bettina Wegner, Bertold Brecht, Heinrich Heine, Kurt Tucholsky und Georg Kreisler vor.

Aus ihrer politischen Einstellung machte die Entertainerin keinen Hehl, sie kritisierte Atomkraft, Nichtwähler, Nationalsozialismus und Kriegstreiberei und verlor darüber den Faden und buchstäblich die Brille. Zwischenzeitlich diskutierte sie mit dem Publikum über die Wiedervereinigung.

Wenn auch einiges nett gesungen und mit mitreißender Mimik und Gestik vorgetragen war – Lieder wie „Sag mir wo die Blumen sind“ oder „Sind so kleine Hände“ braucht man nicht noch einmal neu zu interpretieren.

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Kommentare

‚Wann werden wir je versteh’n … … ? Wann … … ?‘

Wieso braucht „Sag mir wo die Blumen sind“ keine neue Interpretation?
Hat der Schreiberling bereits Alles verstanden?

Ach, und noch etwas:
„nett“ singt die Ebstein nie!

Weder als beliebteste Popsängerin in Spanien noch als erste Deutsche im Auftrag des „Goethe Instituts“ für die BRD im komunistischen China. Weder beim Songfestival in Rio de Janeiro, bei dem sie den ersten Platz abräumte, noch als sie drei mal die BRD europaweit erfolgreich vertrat, darunter 9 Jahre vor Gründung der Partei „die Grünen“ mit dem Umweltlied „Diese Welt“. Dann wäre da auch noch ein Heinrich Heine Zyklus, ein Bundesverdienstkreuz und die Gründung einer Stiftung. Alles „nett“?

Wer ist 43 Jahre on stage, 43 Jahre on screen, 43 Jahre >die Stimme<?

… und das in drei Berufen, in drei Etappen:
Schlager & Pop hinter sich lassend zum Musical wechselnd, um endlich
Text & Chanson (meist unplugged zu Klavierklängen) aus der Nischenecke heraus einen maßgebenden Teil einzuräumen. Daneben stetig: Moderatorin, Jurorin, Botschafterin.

… und DIESE Ebstein diskutiert eben; sogar mit ihren Besuchern, ihrem Publikum. Also ich finde, "keinen Hehl machen" ehrt, denn Künstler ohne Rückgrat haben wir schon zuviel!

Habt ein starkes Herz!
Lenny Grüttgen