Wer kennt sie nicht? Giovannino Guareschis Geschichten vom Priester Don Camillo, der für die Sache Jesu die Ärmel aufkrempelt und dem nicht weniger streitbaren kommunistischen Bürgermeister Peppone. Immer dazwischen, mal mahnend, mal beschwichtigend, der Heiland persönlich. Auf unnachahmliche Weise bricht Guareschi die italienische Lebensrealität der Nachkriegszeit und das Weltgeschehen, den Übergang in eine neue Zeit, auf diesen kleinen, weltvergessenen Ort in der Po-Ebene herunter und lässt seine Protagonisten stellvertretend für die politischen Kräfte jener Tage gegeneinander antreten. Anders als in der Realität, enden diese Auseinandersetzungen um Politik, Glaube und Leben immer mit einem menschlichen Augenzwinkern und bieten ein Beispiel und eine Perspektive für ein pluralistisches Gesellschaftsbild.

Foto: Hermann Posch