Beim nächsten Konzert der „Nordwestdeutschen Philharmonie“ wird das Orchester von Marzena Diakun am Dirigentenpult geleitet. Den Gesangspart übernimmt Mayte Martin für den konzertanten Abend am 09. Dezember (Samstag) 2023, ab 19.30 Uhr, in der Konzerthalle in Bad Salzuflen.
Die Dirigentin Marzena Diakun wurde 2015 bekannt, als sie Konzerte mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France in Paris dirigierte. Seit September 2021 ist sie künstlerische Leiterin und Chefdirigentin von Orchester und Chor der Autonomen Gemeinschaft Madrid (ORCAM). Neben ihrer Zusammenarbeit mit dem französischen Rundfunkorchester steht sie immer wieder als Gast am Pult vieler großer Orchester.
Mayte Martín ist eine der angesehensten Cantaoras in der Flamenco Szene, berühmt für ihre gelassene und nuancengefüllte Stimme. Das Gewöhnliche unterlaufen, lautet ihr Motto. Ihre künstlerische Ästhetik wird als wegweisender Eckpfeiler des „katalanischen Flamenco“ und als Bezugspunkt für die neue Generation junger Flamenco Künstler*innen angesehen.
Der Zauberlehrling, das bekannteste Werk des Komponisten Paul Dukas, ist die Vertonung der gleichnamigen Ballade von Johann Wolfgang von Goethe. Dieses 1897 unter dem Titel L’Apprenti sorcier entstandene Orchesterwerk gehört zum Genre der Programmmusik. Es ist eine musikalische Aufbereitung der Geschichte des Zauberlehrlings, der unerlaubt einen Besen verzaubert, damit dieser Wasser zum Auffüllen eines Badezubers für den Meister holt. Hohen Bekanntheitsgrad erlangte Dukas’ Vertonung des „Zauberlehrlings“ durch den von Walt Disney 1940 produzierten Film „Fantasia“. Micky Maus spielt den Zauberlehrling, der zu Dukas’ Musik gegen Besen und Wasser ankämpft.
Manuel De Falla begann die Arbeit an „El Amor Brujo“ 1914 mit dem ursprünglichen Titel Gitanería („Zigeunermusik“) für eine Tanzgruppe und 14 Musiker, die musikalisch auf einfachem andalusischem Volksgesang basierte. Er widmete das verschiedene Flamencorhythmen enthaltende Stück der Tänzerin und Sängerin Pastora Imperio. Die Madrider Aufführung am 15. April 1915 war kein Erfolg. Danach überarbeitete und kürzte er das Stück, entfernte die gesprochenen Dialoge und komponierte drei kurze Gesänge für Mezzosopranstimme. Mit dem neuen Titel „El amor Brujo“ wurde es sehr erfolgreich.
Sergej Rachmaninows letztes Werk, die „Sinfonischen Tänze Op. 45“, entstanden 1940 in Huntington auf Long Island. Rachmaninow schrieb das Werk original für Orchester, fertigte aber fast gleichzeitig auch eine Version für zwei Klaviere an, die er mit Vladimir Horowitz privat, nie aber öffentlich aufführte. Die Veränderungen in seinem Leben werden in diesem ursprünglich als „Fantastischen Tänze“ bezeichneten Werk verarbeitet. Der erste Satz enthält am Ende ein Zitat aus Rachmaninows erfolgloser 1. Sinfonie, die ihn in eine tiefe Krise stürzte. Der zweite Satz soll für die Jahre der Jahrhundertwende bis zur Russischen Revolution stehen. Der dritte Tanz endet mit der Synthese des Dies Irae (symbolisch für den Tod) mit dem Halleluja der orthodoxen Liturgie. Rachmaninow, der viele seiner Werke zeitlebens kritisch überprüfte und selbst nach Drucklegung noch Änderungen, Streichungen und Überarbeitungen durchführte, schätzte die Sinfonischen Tänze so sehr, dass er sie als sein bestes Werk bezeichnete. Zuvor hatte er dieses Prädikat für „Die Glocken“ reserviert.
Foto: Dirgentin Marzema Diakun (© Marco Borggreve) & Sängerin Mayte Martin (Gilberto Gonzales).