Manchmal ist der Grat zwischen Humor und Albernheit gefährlich schmal. Die Theatergastspiele Fürth wagten einen Balanceakt und begaben sich mit ihrer Fassung des Kultstücks Harold und Maude zeitweise recht nah an die Toleranzgrenze des Publikums. Allerdings ohne sie zu überschreiten.
Äußerst gelungen übertrug das renommierte Tourneetheater die mittlerweile 50 Jahre alte H&M-Geschichte in die Gegenwart. So bringt die 79-jährige lebenslustige Maude dem depressiven Jungspund Harold heute nicht mehr nur das Champagner-Trinken, sondern auch das Shisha-Rauchen bei. Auch die Verkuppelungsversuche von Harolds Mutter sind im Hier und Jetzt angekommen – sie erfolgen auf Partnerportalen im Internet. Was bleibt, ist Harolds Desinteresse an der gleichaltrigen Damenwelt.
Mit Explosionen und zeitweise abgetrennten Gliedmaßen hält er sie von sich fern. Unter der Regie von Thomas Rohmer bot die Inszenierung Weisheit, Skurriles und Überraschendes. Das Publikum zeigte Humor, es war begeistert. gabe
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