Dänemark und die Bluesmusik – das passt ungefähr so gut zusammen wie Smørrebrød und Cheeseburger. Könnte man meinen. Der dänische Bluesexport Thorbjørn Risager hat im Bahnhof allerdings eindrucksvoll bewiesen, dass beides hervorragend zusammengeht.
Thorbjørn Risager hat alles, was eine Rampensau der Bluesmusik auf der Bühne auszeichnet: Eine markante, knarzende Stimme (die an Ray Charles aber komischerweise auch an Barack Obama erinnert), ein unglaubliches Gefühl für den richtigen Ton an der richtigen Stelle und fast schon unerträglich viel Coolness in jeder seiner Bewegungen (auch hier passt der Obama-Vergleich). Bereits nach dem ersten Stück gibt es im Bahnhof keine Zurückhaltung mehr – weder auf der Bühne, noch im gut gefüllten Saal. Auf der kleinen Bühne wird ein extrem heißes, tiefschwarzes Blues-Set zusammengekocht, dass vom Publikum euphorisch goutiert wird: wippend, klatschend, wild tanzend.
Risager ist in seinem Element, die hervorragende Band (instrumental ausgestattet mit dem kompletten Blues-Besteck) ebenso. Bereits zum Ende des ersten Sets stellt der Däne fest, „that we have a Party“. Überrascht scheint er darüber nicht zu sein. Und der ostwestfälische Besucher auch nicht, würde das Programm von Thorbjørn Risager & The Black Tornado doch selbst am Nordpol das Eis zum Schmilzen bringen. Humor hat der Bluesman auch: So muss jedes Bandmitglied, das ein Mikro vor sich hat, mindestens einmal an diesem Abend zum Publikum sprechen, mit oder ohne Deutschkenntnisse. Auch dieser Gag zündet …
Thorbjørn Risager & The Black Tornado dürfen nicht nur wiederkommen, sie müssen wiederkommen. Wie gut, dass ein Epizentrum des Blues nicht so weit weg ist von Bad Salzuflen – in Dänemark. ta / Foto: Tautz