Über die Wahl zum Integrationsrat.
Seit dieser Woche hat die Stadt ein weiteres gewähltes Gremium – den Integrationsrat.
Am vergangenen Sonntag waren knapp 6.700 ausländische und eingebürgerte Deutsche aufgerufen, aus fünf Listenvorschlägen zehn Kandidatinnen und Kandidaten für den Rat zu wählen. Ein Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor, die Wahlergebnisse können aber unter www.bad-salzuflen.de abgerufen werden.
Die übrigen fünf Sitze sind bereits im Juni vom Rat bestellt worden (2 für die CDU, 2 für die SPD, 1 für die Grünen). Kniffelig könnte es schon in der ersten Sitzung des Integrationsrates werden, wenn es um die Aufgaben geht: Qua Gesetz kann sich der Rat „mit allen Angelegenheiten der Gemeinde befassen. Insbesondere sollen aber Rat und Integrationsrat sich über die Themen und Aufgaben der Integration abstimmen”. Ein weites Feld also, zu dem noch die „Vertretung der Migrantinnen und Migranten gegenüber Verwaltung und Öffentlichkeit” kommt.
Kandidatinnen und Kandidaten aus insgesamt fünf Listenverbindungen stellten sich zur Wahl: Der Alevitische Kulturverein, D.I.T.I.B. Bad Salzuflen, Russlanddeutsche, Kurden mischen Kulturen (KmK) und die Islamische Union Vahdet Moschee.
Auch wenn der Migrationshintergrund der Kandidatinnen und Kandidaten mehrheitlich aus der Türkei und dem Nahen Osten stammt, ist man sich einig, die Interessen aller Menschen mit Migrationshintergrund in Bad Salzuflen vertreten zu wollen. „Es gab sogar zu Anfang die Idee, mit einer einzigen gemeinsamen Liste anzutreten”, weiß Jörg Herrmann, Integrationsbeauftragter der Stadt. Zugunsten der Vielfalt verwarf man diese Idee jedoch wieder.
Nach dem bisher eher losen Zusammenschluss im sogenannten Ausländerbeirat hat Bad Salzuflen damit einen Beirat entsprechend der Gemeindeordnung NRW. Für die künftige Arbeit blickt man seitens der Stadt positiv in die Zukunft: Kurze Drähte, direkte Kommunikation – „in Bad Salzuflen arbeiten nicht nur Kommune und Vereine gut zusammen, auch die Vereine und Gruppen untereinander stehen in regem Austausch”, berichtet Herrmann. Auch die Solidarität und die Zusammenarbeit sei hier eine andere – im Unterschied beispielsweise zu Herford, wo es in der jüngsten Vergangenheit zu Auseinandersetzungen gekommen war. Dass das so bleibt, daran wird künftig auch der Integrationsbeirat mitarbeiten.