Karaoke, Rudelgucken, Ü30-Party – einfach mal auf ein Bierchen auszugehen, das scheint in Bad Salzuflen mitunter nicht so leicht zu sein. Wenn es um die Gunst der Gäste geht, lassen sich die Gastronomen der hiesigen Kneipenszene eine Menge einfallen. Auch in Sachen Vielfältigkeit ist die Gastrolandschaft in Salzuflen damit denen der Nachbarstädte um Meilen voraus.
„Alles anders“ lautet der Slogan, mit dem beispielsweise das neue Familienprojekt „Ortmann´s Anno“ die Gastroszene unserer Stadt beleben will. Im alten Fachwerk des Anno 1571 wird Nicole Ortmann, gemeinsam mit Ehemann Jürgen und Schwager Uwe, ein buntes „Schau zu, mach mit“-Programm umsetzen, das nicht nur dem Personal eine Menge Durchhaltevermögen abverlangen wird. Beim Rudelgucken von Fußball (auf vier Bildschirmen), Formel 1 und Desperate Housewives mag es dabei noch relativ ruhig zugehen, doch am Freitag und am Samstag wird getanzt und Party gemacht. „Runter vom Sofa und rein ins Leben“, lautet das Motto der Drei. Einen ersten Vorgeschmack darauf, wie die Ortmanns dieses Motto interpretieren, bekamen die zahlreichen eingeweihten Gäste bereits beim „Freien Training“ am 11.12.
Auch für die Weihnachtswoche haben sich die Jung-Gastronomen etwas einfallen lassen. Am 23.12. können sich Singles beim Single-Wichteln treffen und gegenseitig bescheren. Am 24.12. wird bereits ab 9.00 Uhr zum Weihnachtsfrühschoppen geladen. Auf die Fortsetzung des Spaß-Programms darf man gespannt sein.
Schräg gegenüber von Ortmann´s Anno, im Lebenslang, wird bereits seit über einem Jahr die hohe Kunst der Event-Gastronomie gepflegt. Mit dem Umzug von der Osterstraße (Bistro Nante) zum Markt hat sich nicht nur die gewerbliche Adresse von Jennifer und Josef Westfeld verändert. Auch das Programm ist dank der deutlich großzügigeren Raumkapazitäten ein völlig anderes geworden. So konnten im Sommer mehr als 100 Gäste im Obergeschoss die WM-Fußballspiele der deutschen Mannschaft verfolgen. Etwas weniger sind es heute, wenn „Jupp“ die Bundesligakonferenz über den Großbildschirm laufen lässt, doch für einige ist der Fußballsamstag im Lebenslang ein fester Bestandteil des Wochenendprogramms. Ebenfalls mit Blick auf die hochgehängte Mattscheibe treffen sich sonntags hier die Tatort-Freunde. Unter dem Motto „Mitfiebern, Täter ermitteln und Freibier verhaften“ kann sich jeder als Aushilfs-Schimanski versuchen und mit etwas Glück die Striche auf seinem Deckel dem Wirt überlassen. Ab Januar hat das Lebenslang etwas Neues zu bieten: Denn dann gibt es laut Josef Westfeld an jedem ersten Donnerstag des Monats „die etwas andere Wirtshausmusik“. Bei der Offenen Bühne ist jeder aufgerufen mitzumachen, sofern er ein Instrument beherrscht oder stimmlich etwas zu bieten hat. Der sich donnerstäglich im Lebenslang treffende Skat-Club wird sich noch umhören.
Weniger Talent, dafür aber mehr Mut und Leidenschaft sind beim Karaoke im Riching´s gefragt. An jedem ersten Samstag im Monat wird hier nicht immer schön, dafür aber oft laut und mit viel Spaß gesungen.
Um Gesang und Musik geht es auch häufig im Pappels: Seit der Wiedereröffnung des Lokals an der Werre haben hier schon wieder mehrere Bands das Publikum in der Scheune gerockt. Das Programm war bislang vielfältig: Von Rock bis Pop war alles dabei. Auf viele weitere Konzerte und Partys darf man sich freuen.
„Freunde kochen für Freunde“ lautete die Aktion, mit der kürzlich das Stadtgespräch an der Salze für strahlende Gesichter seiner Gäste sorgte. Der Name ist Programm und das soll schon bald wiederholt werden. Dazwischen schiebt Gastgeber Dirk Bollhöfer noch einen zünftigen Preisskat an einem Samstagvormittag, das Datum hierfür steht allerdings noch nicht 100%ig fest.
Ein echter Pionier der Salzufler Eventgastronomie befindet sich in der Wenkenstraße: Jürgen Schulte mit dem Café Schulte, das er gemeinsam mit seiner Familie führt. An vier Wochentagen finden hier zu kurgastfreundlichen Zeiten ausgelassene Tanzpartys für Jung und Alt statt. Wer um 23 Uhr noch nicht genug hat bzw. noch nicht aufs Zimmer muss, der feiert z. B. Beispiel in der Giraffe weiter bis spät in die Nacht. Oder trinkt nebenan im Rauchfang, einer ganz normalen Kneipe im Herzen der Stadt, ein letztes Bierchen.