Vor beinahe 25 Jahren kam es auf mich zu. Seine äußere Erscheinung war eher schlicht. Ein blass-gelber Hintergrund, ein kleines Bild mit einem Reiter auf einem Pferd und nur drei Worte: Paul – Simon – Graceland.
Ich hätte dem Album wohl nie ein Ohr geschenkt, wäre ich zu der Zeit nicht bereits in die Singer/Songwritermusik von Simon & Garfunkel verliebt gewesen. Und genau die Art von Musik erwartete ich auch, als ich die Nadel auf die Platte hopsen ließ. Aber dann kam alles anders. Den ersten Durchlauf muss ich mit offenem Mund verfolgt haben. Denn ich verstand es nicht. Es war bunt, fröhlich, ja, sogar tanzbar. Ich hörte alle möglichen Instrumente, alle möglichen Stile und das alles, auf ein und derselben Platte. Ich war plötzlich ein kleiner Junge und stand im Bonbonladen und aß alle Sorten mit einem Mal. Und es schmeckte neu und aufregend und lecker. Ich hörte es „leben“, hörte die Musiker tanzen, hörte Leichtigkeit in all der Komplexität. Ich hörte zum ersten Mal, was möglich ist.