Late Night with the Devil
Regie: Cameron Cairnes, Colin Cairnes
Drehbuch: Cameron Cairnes, Colin Cairnes
Musik: Roscoe James Irwin, Glenn Richards
Produktion: David Dastmalchian, Derek Dauchy, Mat Govoni, Roy Lee, John Molloy, Steven Schneider, Adam White
Mit David Dastmalchian, Laura Gordon, Ian Bliss, Fayssal Bazzi, Ingrid Torelli
93 Minuten
Horrorfilm, ab 16 Jahren
Capelight Pictures

„Late Night with the Devil“ – schon der Titel klingt nach Nachtschweiß, kaltem Kaffee und einer sehr schlechten Idee. Allerdings sorgt diese Idee für 93 skurrile und höchst unterhaltsame Minuten.

David Dastmalchian („Die letzte Fahrt der Demeter“) spielt Jack Delroy, einen einst erfolgreichen Showmaster, dessen Karriere durch den Tod seiner Ehefrau Madeleine einen signifikanten Dämpfer erhalten hat. Zwar rappelt sich der Entertainer nach diesem Schicksalsschlag recht schnell wieder auf, doch die Quoten seiner Late-Night-Show „Night Owls“ rutschen unaufhaltsam in den Keller. Um wieder in die Erfolgsspur zu kommen, inszeniert Delroy ein Halloween-Special, in dem er sich vollständig dem Okkulten widmen möchte.

Selbstverständlich hat sich der Entertainer für seine Sondersendung auch die passenden Gäste eingeladen. Während das theatralische Medium Christou (Fayssal Bazzi) live von dunklen Visionen heimgesucht wird, sorgt Ex-Magier und Scharlatan Carmichael Haig (Ian Bliss) für die zynisch-kritische Kommentierung des TV-Hokuspokus. Etwas mehr Seriosität versprüht hingegen die recht aufgeräumte Parapsychologin June Ross-Mitchell (Laura Gordon), die allerdings nicht allein in die Sendung gekommen ist. Sie wird von der 13-jährigen Lily (Ingrid Torelli) begleitet, die angeblich von einem Dämon namens Mr. Wriggles besessen ist.

Jack Delroy wittert seine Chance auf eine hohe Einschaltquote. Und diese könnte noch höher ausfallen, wenn er die ohnehin schon etwas seltsame Lily dazu bringen kann, ihren Dämon mithilfe ihrer Vertrauensperson June Ross-Mitchell heraufzubeschwören. Wer den Horrorklassiker Der Exorzist von William Friedkin jemals gesehen hat, ahnt nun, dass Delroys Idee wirklich nicht die beste ist …

Late Night with the Devil ist eine wilde Achterbahnfahrt in die Hölle. Die beste von tatsächlich vielen cleveren Ideen, die der australische Film enthält, ist sein besonderes Setting. So wird das Intro als Dokumentation inszeniert, die einen ungeklärten Vorfall während einer Live-Sendung von Night Owls im Jahr 1977 untersucht. Die grotesken und sich überschlagenen Ereignisse bekommen dadurch nicht nur einen schaurigen Realitätsbezug, sondern auch einen wunderbar miefigen 70er-Jahre-Touch. Die verrauschte VHS-Optik tut ihr Übriges dazu.

Doch auch der Cast überzeugt: Vor allem David Dastmalchian liefert eine fesselnde Vorstellung als Jack Delroy. Gekonnt balanciert er 93 Minuten lang zwischen nervöser Unsicherheit, angestrengter Getriebenheit und tief sitzender Schuld. Und die heute 17-jährige Ingrid Torelli liefert eine Performance ab, die einem kalte Schauer über den Rücken jagt!

Rainer Tautz

Trailer zu Late Night with the Devil:

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