Der Nachname
Regie: Sönke Wortmann
Drehbuch: Claudius Pläging
Musik: Helmut Zerlett
Produktion: Christoph Müller, Tom Spieß
Mit Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Caroline Peters, Janina Uhse, Elena Sancho Pereg
87 Minuten
Komödie
Constantin Film Verleih
Irgendwie typisch für deutsche Komödien. Da gelingt Sönke Wortmann mit Der Vorname (2018) endlich mal wieder ein geistreiches wie spaßiges Lustspiel aus deutschen Landen und schon muss reflexartig eine Fortsetzung nachgelegt werden. Und das, obwohl die Pointe des Vorgängers, so wie jede Pointe, nur einmal zünden kann.
Immerhin: Aus Der Vorname wurde 2022 Der Nachname. Und aus dem schmucken deutschen Häuschen ist das Ensemble nach Lanzarote ausgewandert. Doch alles andere ist nahezu so übernommen worden, wie es bereits vor fünf Jahren gut funktionierte: Das Schauspiel wurde erneut als Kammerspiel inszeniert, die alten Aversionen der Handelnden sind geblieben und auch Iris Berben ist als Dorothea, die vermeintlich einzige in sich ruhende (und kiffende) Person, wieder mit von der Partie.
Berbens Figur ist sogar die thematische Auslöserin von Der Nachname. Denn Dorothea und ihr einstiger Schwiegersohn René (Justus von Dohnányi) haben nun tatsächlich geheiratet. Aus Dorothea Böttcher ist Dorothea König geworden. Ihre beiden leiblichen Kinder – Thomas (Florian David Fitz) und Elisabeth (Caroline Peters) – sind entsprechend entrüstet. Daran kann auch die sommerliche Kulisse von Lanzarote nichts ändern, in die Mutter Dorothea und Neu-Stiefvater René die beiden Sprösslinge samt Anhang eingeladen haben. Im Gegenteil: Auch das alte Familiendomizil auf den Kanaren ist nicht mehr dasselbe, seitdem es sich der Eindringling René unter den Nagel gerissen hat.
Recht schnell kommen die Figuren von Der Nachname auf Betriebstemperatur. Das Konfliktpotenzial zwischen den lieben Verwandten muss nicht erst angefüttert werden, um sich entladen zu können. Denn niemand aus der sechsköpfigen Familienbande ist sich wirklich grün mit dem nächsten. Zwischen den Eheleuten kriselt es, die Schwager und Schwägerinnen können sich nicht leiden und das skandalöse Handeln der Mutter versteht ohnehin niemand …
So richtig verstehen lässt sich der Sinn und der Titel der Sönke-Wortmann-Komödie allerdings auch nicht. Außer einiger netter Einfälle und dem gewohnt launigen Spiel von Christoph Maria Herbst hat der Nachzügler von Der Vorname recht wenig zu bieten. Mit 87 Minuten ist der Film keine Sekunde zu kurz.
Trailer zu Der Nachname:
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