Voehls Welt: Der lippische Miesepeter
Von Uwe Voehl. Illustriert von Ulrich Tasche.

„Oh Gott, duckt euch! Mein Onkel Marcus ist im Anmarsch!“, seufzt Fee. 

„Der lippische Miesepeter?“, frage ich entsetzt. Er ist stadtbekannt. Wo andere ihr Nummernschild LIP stolz als „Leben im Paradies“ in die Welt hinaustragen, steht das Kürzel bei ihm für „Leiden im Paradies“. Aber da hat er uns schon erspäht und kommt herangeschritten. „Was sehen meine Augen? Pickert mit Leberwurst? Widerlich!“, schmettert er uns zur Begrüßung entgegen. 

Angeekelt verzieht er das Gesicht. „Ich ess den auch lieber mit Rübenkraut“, gibt Gabi zu. „Mit Rübenkraut? Noch schlimmer! Das süße Zeug klebt dir die Schleimhaut zusammen! Pfui!“

„Willst du dich nicht zu uns setzen?“, fragt Fee. Wir werfen ihr einen bösen Blick zu, aber zum Glück winkt der Miesepeter ab. „Nein danke! Hinterher rattert noch Paulinchen hier vorbei!“

„Paulinchen fährt nicht mehr. Eigentlich schade.“ „Schade? Hinterlässt nur Gestank und Dreck. Und dann das nervige Gedudel!“ „Komm, setz dich doch trotzdem. Wie wär’s mit einem Bierchen?“ „Na ja, da sage ich nicht nein … wenn ihr schon einen ausgebt.“ 

„Für eins reicht’s immer!“, sagt Strohmeier. „Eins? Und das nennt ihr dann auch noch sparsam, was? Das ist Knauserei, ihr Geizhälse!“ 

Es gibt Zeitgenossen, denen kann man es nie recht machen. Nicht einmal im Paradies …

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