Unter dem Motto „Es ist angerichtet“ feierten die Mindener Stichlinge ihr 55. Jubiläum mit einem vielseitigen Programm.
In der für eine Kabarettaufführung atmosphärisch eher ungeeigneten Konzerthalle machten die Stichlinge humoristisch gleich mehrere Ziele aus: Beispielsweise werde der Berliner Bundestag bald vielleicht nach München verlegt – durch Überhang- und Ausgleichsmandate könnte das Münchner Olympiastadion die zahlreichen Abgeordneten aufnehmen. In ihrer Paraderolle als Angela Merkel sang Kirsten Gerlhof Ihr könnt mir alle im Mondschein begegnen auf den Knef-Song Für mich soll’s rote Rosen regnen. Wenn die Urinierende 1,5 Meter Abstand zum Urinal haben, werde es zudem kritisch. Und auch als Outfluencer könne man Geld verdienen, indem man die Welt schlechtmacht. Im Jahr 2272 diskutieren Tiere womöglich über artgerechte Menschenhaltung. Wie immer bediente Stephan Winkelhake hervorragend die Tasten des Pianos und der verdiente Applaus am Ende der Vorstellung ließ nicht auf sich warten.
Birger Hausmann, Gründer und Regisseur der Mindener Stichlinge, stand selbst auf der Bühne und ersetzte den erkrankten Martin Janke. Außerdem fehlte das langjährige Ensemblemitglied Frank Oesterwinter – er ist letztes Jahr verstorben und bekam eine Hommage.
Grita Behrens