Das Lied des Geldes:
Ein Fall für Kostas Charitos
Autor: Petros Markaris
320 Seiten
Roman
24,00 €
Diogenes Verlag
Januar, Omikron, Schneeregenwetter: Wer in diesen Zeiten nicht zum Buch greift, steht wohl mit den gedruckten Buchstaben generell auf dem Kriegsfuß.
Denn mit guten Büchern können wir uns risikolos, tage- oder stundenlang in fremde Welten, andere Länder und spannende Erlebnisse beamen. Zum Beispiel nach Griechenland. Doch Obacht! Mit Sonne, Sand und Ouzo hat der neueste Krimi des 85-jährigen Petros Markaris mal gar nichts am Hut.
In seinem dreizehnten Fall ermittelt Kommissar Kostas Charitos erneut in der griechischen Hauptstadt Athen. Ausländische Investoren werden ermordet, was nicht nur die Polizei, sondern auch die Presse und die Politik schnell nervös werden lässt. Schließlich ist die heimische Wirtschaft dringend auf das Geld aus dem Ausland angewiesen. Doch gerade darum scheint es dem Mörder auch zu gehen. Denn nach quälendem Stillstand der Ermittlungen, verdichten sich plötzlich doch die Hinweise auf ein Mordmotiv. Anscheinend will der Täter mit allen Mitteln den Ausverkauf des Heimatlandes verhindern.
Der beste Freund des Kommissars verfolgt übrigens ähnliche Absichten – allerdings mit weitaus weniger krimineller Energie. Lambros Sissis ist Leiter eines Obdachlosenasyls in Athen und engagierter Altlinker. Die Bezeichnung Ex-Linker trifft es wohl besser, denn die Linke hat der Kommunist in einem symbolträchtigen Trauerzug mit einigen Sympathisanten wortwörtlich zu Grabe getragen. Nach seiner Auffassung hat die Linke Selbstmord begangen. Der Ausweg: Die Gründung einer Bewegung der Armen. Die Frau des Kommissars ist begeistert, Charitos weniger.
Rainer Tautz
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