Die Stadt Bad Salzuflen hat als Schulträger den Neubaukomplex am Schulzentrum Aspe offiziell an die Realschule übergeben. „Mit rund 15 Millionen Euro haben wir hier eine Lehr- und Lernumgebung der neuen Generation geschaffen“, hob Bürgermeister Dirk Tolkemitt die gemeinsame Leistung der Schule, der Planer und Baubeteiligten hervor. Sowohl von der Organisation und der Gestaltung, als auch von den verwendeten Materialien suche diese Schule ihresgleichen. „Nun hoffen wir, dass Ihr alle gemeinsam bald die Möglichkeit habt, dieses riesige Potenzial Eures neuen Schulgebäudes zu nutzen“, wünschte Bürgermeister Tolkemitt mit Blick auf die derzeitige Corona-Situation den anwesenden Schülerinnen und Schülern. Mit der Übergabe des großen Schlüssels an Schulleiter Ulrich Gninka fiel zugleich auch der Startschuss für sie, um ihre neuen Räumlichkeiten zu erkunden.
Gleich auf dem Weg zum Gebäude hin fällt auf, wie stimmig das Zusammenspiel mit Altbau und Mensa ist. Ein höher gelegener Vorplatz, der barrierefrei zugänglich ist, besticht mit viel Aufenthaltsqualität, durch angepflanzte Bäume und integrierte Sitzgelegenheiten. Der zweigeschossige Eingangsbereich des Neubaus ist lichtdurchflutet und begrüßt jede Besucherin und jeden Besucher freundlich mit einer offenen, modernen Gestaltung. Diese Halle kann multifunktional, zum Beispiel für Veranstaltungen, genutzt werden. Daran schließt sich die Magistrale an, die ebenfalls durch ihr offenes Design besticht. Verspannte Edelstahlnetze geben den Blick auf die umliegende Landschaft frei und fungieren als Absturzsicherung sowie zum Schutz vor Vandalismus. Die Magistrale läuft über beide Geschosse, ist überdacht und dient als Kommunikationsort zwischen den abgehenden Lernhäusern. Durch viele Fenster, Blickachsen und Gemeinschaftsflächen, verlieren die Klassenräume ihre räumliche Begrenzung. So können sich ganz individuelle Lernprozesse über die gesamte Fläche eines Lernhauses verteilen. In jedem der drei Lernhäuser finden zwei Jahrgänge Platz. Im Inneren der Klassenräume hat die Zukunft ebenfalls Einzug gehalten. Kreide wurde durch Tafeln ersetzt, die bequem mit einem Stift beschrieben werden können oder wahlweise den Blick auf einen großen Bildschirm freigeben. Diesen können Lehrer*innen und Schüler*innen kinderleicht mithilfe von WLAN und einer eigenen Cloud nutzen, um ihre Inhalte zu präsentieren. Der Neubau steht im Einklang mit dem pädagogischen Konzept der Realschule Aspe. Er eröffnet viel Raum für den Austausch der Schüler*innen untereinander oder mit den Lehrenden. Gefördert wird so der bereits seit langem gelebte Prozess, Schüler*innen aktiv und auf Augenhöhe an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen. Die Räumlichkeiten beflügeln die jungen Erwachsenen Neues zu entdecken. Das kann ab sofort mit den eigenen Händen oder digital geschehen. Neben Spaß im Schulalltag sorgt das für eine gute Vorbereitung auf alle Herausforderungen, die nach der Schulzeit auf alle Schüler*innen warten.
Gesamtschule wird bis zum 3. Quartal 2023 umgebaut
Weiter geht es jetzt mit den Sanierungsmaßnahmen in der Gesamtschule. Hier kann die vorhandene Bausubstanz erhalten und genutzt werden. Die Sanierung konzentriert sich auf das Innere des Langhauses. Räumliche Defizite werden kompensiert, indem Umstrukturierungen erfolgen, die Tageslichtausnutzung verbessert wird und die Nutzungsprofile des Gebäudes verbessert werden. Wegweisend ist dabei das pädagogische Konzept der Gesamtschule. Die Jahrgangsstufen werden zu fünfzügigen Einheiten zusammengefasst. Die Bestandsstruktur bietet dafür großes Potenzial. Die Einheiten werden brandschutztechnisch als Nutzungseinheiten gelesen und erlauben eine hohe Flexibilität. Die brachliegenden Flure werden freigeräumt und als kommunikative Aufenthaltsbereiche, sogenannte „Lerninseln“, gestaltet. Damit erhält jeder Klassenverband flexibel nutzbare Lernlandschaften. Differenzierungsräume, Inklusionsräume und dezentrale Teamzimmer ergänzen das auch hier offen angelegte und individuelle Lernkonzept. Die Sekundarstufe II wird vierzügig ausgebaut und vollständig im Langhaus als Einheit im 1. und 2. Obergeschoss integriert. Es muss nicht angebaut oder ausgelagert werden. Die Baumaßnahmen an der Gesamtschule dauern voraussichtlich bis zum dritten Quartal 2023. Insgesamt investiert die Stadt Bad Salzuflen am Schulstandort Aspe 34 Millionen Euro.
Das übergeordnete, städtebauliche Konzept dient zur Profilierung beider Schulformen. Lernhäuser, Lernlandschaften, Teamzimmer und Selbstlernzentrum spiegeln ein zeitgemäßes, pädagogisches Konzept wider, das zur identitätsstiftenden Wahrnehmung des Schulzentrums bei allen Beteiligten beiträgt. Das Schulzentrum Aspe setzt damit wegweisende Impulse für die positive Entwicklung des Bildungsstandortes Bad Salzuflen.
Visuelle Darstellung der Baumaßnahmen: Download (PDF)