Diskothek und Corona-Pandemie – das läuft nicht. Ein Beach Club könnte in diesen distanzierten Zeiten hingegen durchaus funktionieren. Wie praktisch, dass Glashaus-Betreiber Peter Raupach bereits ein fast komplettes Konzept für seinen Salina Beach in der Schublade hatte, als es darum ging, aus der Not eine Tugend zu machen. Gemeinsam mit seiner Familie hat er die Geschäftsidee weiter verfeinert und mit viel Sand in die Tat umgesetzt. Innerhalb weniger Monate haben die Raupachs aus einem undurchdringlichen Dschungel hinter dem Glashaus einen Traumstrand mit Sonnenuntergang geschaffen. Jetzt muss es nur noch wolkenloser und Corona-freier werden.
Mit dem Salina Beach kreiert ihr eine neue Idee für ein weiteres gastronomisches Angebot in der Stadt. Ziemlich gewagt in diesen Zeiten …
Peter Raupach: Ganz im Gegenteil. Mit diesem Open-Air-Projekt wollen wir uns ein wichtiges Standbein für die Zukunft sichern. Corona wird uns noch eine ganze Zeit lang beschäftigen. In geschlossenen Räumen wird da auf Sicht erst mal wenig möglich sein. Und in Diskotheken wie dem Glashaus noch weniger. Den Salina Beach können wir aber schon öffnen, sobald die Gastronomie im Außenbereich wieder Gäste empfangen darf.
Branka Raupach: Also hoffentlich recht bald.
Welches Konzept verfolgt ihr mit dem Salina Beach?
Marco Raupach: Wir möchten im wahrsten Wortsinn Erlebnisgastronomie bieten. Mit Strandfeeling im Sand, relaxter Musik, Palmen und mediterraner Küche. Auch die passenden Getränke wird es natürlich geben.
Peter Raupach: Wir wollen an sieben Tagen in der Woche öffnen. Von Montag bis Freitag ab 16 Uhr, am Samstag und am Sonntag schon ab 11 Uhr. An jedem zweiten Donnerstag gibt es einen Abend mit Funk- und Soul-Musik. Nichts Lautes – es soll entspannt und entspannend am Salina Beach zugehen. Hinzu kommen wechselnde Aktionen und Angebote. Sollte zum Beispiel irgendwann einmal wieder das gemeinsame Fußballschauen möglich sein, werden wir unsere sechs mal drei Meter große, frei stehende LED-Wand aufbauen.
Das könnte ja schon im Juni der Fall sein, falls denn die Fußball-EM tatsächlich stattfinden sollte. Wie viele Gäste könntet ihr empfangen?
Marco Raupach: Was im kommenden Sommer möglich sein wird, muss sich erst noch zeigen. Wenn es irgendwann einmal keine Beschränkungen mehr gibt, dann wäre unser Beach für circa 350 Gäste ausgelegt. Immerhin haben wir eine Fläche von knapp 1.000 Quadratmetern.
Und eine Menge davon mit Sand ausgestattet!
Peter Raupach: Oh ja. 200 Kubikmeter feinsten, nicht klebenden Sand haben wir hier reingebracht und mit einem Bagger vorsichtig verteilt. Das war eine Menge Arbeit, zumal im Verborgenen zahlreiche Leitungen für Technik und Beleuchtung verlegt wurden.
Branka Raupach: Zu einem echten Strand gehört schließlich auch Sand. Und den wollen wir unseren Gästen auch bieten. Das Meer muss man sich zwar vorstellen, aber dafür können wir an wolkenlosen Abenden einen wunderschönen Sonnenuntergang anbieten. Traumhaft.
Wann könntet ihr loslegen?
Marco Raupach: Wenn wir dürften, könnten wir sofort öffnen. Wir müssten nur noch die Lounge-Sofas, die Bänke und die Sonnenschirme aufstellen. Alles andere ist vorbereitet.
Peter Raupach: Wir arbeiten ja auch schon seit August letzten Jahres an unserem Beach. Die Idee dazu ist sogar noch älter. Schon 2019 hatte ich vor, im Innenhof vom Glashaus einen Sandstrand oder einen Biergarten einzurichten. Bis zur Europameisterschaft sollte alles fertig sein, damit die Menschen zum Rudelgucken kommen konnten. Allerdings war es nicht möglich, dieses Projekt in die Tat umzusetzen. Dann kam Corona, die EM fiel somit flach und der Betrieb einer Diskothek in geschlossenen Räumen wurde auch unmöglich. Die alte, schon fast abgeschriebene Idee vom Sandstrand in Bad Salzuflen wurde somit wieder aktuell. Sogar aktueller denn je.
Und wenn das Glashaus als Diskothek wieder öffnen darf?
Marco Raupach: Dann bleibt auch der Salina Beach weiterhin geöffnet. Im Sommer jedenfalls.
Peter Raupach: Man kann beide Bereiche sehr gut miteinander kombinieren. Wer am Samstag nach 22 Uhr noch am Strand bleiben will, hat dann halt auch Zugang zum Glashaus. Kein Problem.
Das Glashaus, das Bega Bad mit dem Freischwimmer: Ist das nicht zu viel für einen Standort?
Peter Raupach: Auf keinen Fall. Jeder, der es gut mit Bad Salzuflen meint, wird froh über dieses Angebot sein. Denn die genannten Betriebe – und den Bahnhof zähle ich auch dazu – steigern erheblich die Attraktivität unserer Stadt. Und das außerhalb der historischen Altstadt. Man darf auch nicht vergessen, dass der Knonweg ein sehr beliebter Fahrradweg ist. Wenn Bega Bad und Salina Beach dafür sorgen, dass die Bad Salzufler Etappe dadurch noch attraktiver wird, habe ich nichts dagegen.
Dann freuen wir uns also auf den Sommer!
Branka Raupach: Und wir erst …