Mensendiek Team
Das Team von Mensendiek. (Foto: Tautz)

Gaylord Mensendiek ist Maurer mit Leib und Seele. Vor drei Jahren hat der 40-jährige Familienvater die Leitung des väterlichen Betriebs Mensendiek Bau übernommen. Gemeinsam mit seiner Frau Verena und seinem Team möchte er das Unternehmen weiterentwickeln. „Weg vom reinen Handwerker, hin zum Lösungsbringer und Dienstleister“ lautet die Devise. Wir haben uns mit Verena und Gaylord Mensendiek unterhalten.

Hallo Verena, hallo Gaylord, waren die zurückliegenden 12 Monate anders als die Monate davor?
Gaylord: Ja und nein. Die letzten Monate haben einen Vorgang beschleunigt, der sich schon abzeichnete. Ein neues Bewusstsein dafür, die Dinge, die man hat, zu erhalten und wertzuschätzen. Auch das Landleben ist wieder en vogue und die Digitalisierung hat sich beschleunigt. Für vieles muss das Haus nicht mehr verlassen werden. Daher will man es dann aber auch so schön wie eben möglich haben.

Gaylord Mensendiek führt seit 2018 den Betrieb.
Gaylord Mensendiek führt seit 2018 den Betrieb.

Habt ihr durch Corona mehr Aufträge erhalten?
Verena: Das lässt sich nicht feststellen. Es ist aber möglich, dass die Menschen nun mehr in das eigene Zuhause investieren.

Gaylord: Ich denke, dass unsere Kunden generell Menschen sind, denen das Eigenheim wichtig ist. Aber natürlich wurden auch Gewerke in Aufträge gegeben, die ohne Corona eventuell nicht zustande gekommen wären, wie zum Beispiel der Aushub für einen Pool.

Wie erlebt ihr die aktuelle Situation des Baugewerbes?
Gaylord: Das ist unterschiedlich für die einzelnen Gewerke. Während es die Dachdecker geschafft haben, einen gewissen Hype um ihr Gewerk zu kreieren, ist das den Maurern bisher leider noch nicht so recht gelungen. Das Bauhauptgewerbe ist weiterhin in seinen Traditionen gefangen und wenig bereit, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Doch genau das müssen die Unternehmen tun, um erfolgreich zu bleiben. Man ist letztendlich Dienstleister und so sollte man sich auch der Kundschaft präsentieren.

Verena: Vielleicht erkläre ich es mit einem praktischen Beispiel. Wenn bei uns das Telefon klingelt, sind meist aufgeregte Menschen am anderen Ende der Leitung. Sie sind aufgeregt, weil sie vermutlich nicht täglich bei einem Baugeschäft anrufen, somit also nicht vom Fach sind. Außerdem gehen viele Kunden davon aus, dass eine recht hohe Investition auf sie zukommen wird. Wir versuchen bereits bei diesem Erstkontakt eine Basis des Vertrauens zu schaffen, auf der wir dann beim Termin vor Ort aufbauen können. Sind alle Fragen geklärt, erfolgt die Erstellung des detaillierten Angebots. Wir geben uns Mühe, dass es transparent und somit nachvollziehbar ist – auch für den Laien. Wir arbeiten nicht mit Subunternehmen zusammen, denn für Fremdleistungen können wir keine exakten Auskünfte geben. Entweder bieten wir alles selbst an oder wir empfehlen gute Unternehmen und stellen den Kontakt zu ihnen her.

Mensendiek an der Kreissäge.
Bei der Arbeit.

Welchen Stellenwert hat heute die Nachhaltigkeit im Baugewerbe?
Gaylord: Ich merke, dass besonders das Thema Werterhaltung deutlich zugenommen hat. Vor allem im Sanierungsbereich gibt es grandiose Produkte, die bis ins Detail inhaltlich aufgeschlüsselt sind und deren Nutzen in einem guten Verhältnis zum ökologischen Fußabdruck stehen.

Und wie sieht es mit dem Nachwuchs in eurer Branche aus?
Verena: Viele Unternehmen in unterschiedlichen Branchen beklagen den Fachkräftemangel, wir aber nicht. Denn es ist ja nicht so, dass es keine Fachkräfte gibt. Es ist halt nur wichtig, gute Strategien zu entwickeln, die vorhandenen Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen oder eben neue selbst auszubilden. Für die Kontaktaufnahme bieten die sozialen Netzwerke eine hervorragende Plattform, die wir gerne nutzen. Wir sind bei Facebook, bei Instagram und sogar bei TikTok!

Gaylord: Außerdem sorgen wir dafür, dass unsere Leute gern bei uns sind. Alle sollen sich angenommen fühlen. Auch das Persönliche darf nicht zu kurz kommen, denn es beeinflusst das ganze Team. Außerdem treffen wir uns zum Stammtisch, definieren gemeinsam unsere Ziele und arbeiten darauf hin.

Verena Mensendiek leitet das Büro.
Verena Mensendiek leitet das Büro.

Was sind eure größten Herausforderungen für die Zukunft?
Gaylord: Ich denke, dass wir für die Zukunft gut gerüstet sind! Der Sanierungssektor wird wachsen und die Wertschätzung des Eigenheims hat wieder deutlich zugenommen. Überhaupt haben Themen wie Reflexion, Evaluation und ganz allgemein das Thema Bewusstsein deutlich an Bedeutung gewonnen. Auch in den einzelnen Bauvorhaben findet sich das wieder. Wir freuen uns auf die Zukunft!

Was treibt euch täglich an?
Verena: Vor allem der Wunsch, etwas Bleibendes zu hinterlassen. Aber auch gleichzeitig der Wunsch, besonders dem rauen Handwerk etwas Seele einzuhauchen. Es nahbar und greifbar zu machen.

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