Fast neun Monate nach Baubeginn – und damit im Rahmen des Zeitplans – wurde der Rote Platz vor dem Kurgastzentrum fertiggestellt. Vor allem die Aufwertung der Pflastersteine sowie eine intensive Bepflanzung standen im Fokus der Sanierung und Umgestaltung.
Der in den 1980er-Jahren errichtete Platz ist Bestandteil eines Gesamtensembles, das aus dem denkmalgeschützten Kurgastzentrum, einer radial auf den Thermalsprudel III ausgerichteten Freianlage und den locker auf dem Platz verteilten Pilzstützen besteht. Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Platzanlage war, auch aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse, dringend sanierungsbedürftig. Ziel der behutsamen und intensiv mit dem Denkmalschutz abgestimmten Sanierung und Aufwertung war, die ursprünglich bestehenden Sichtachsen zwischen dem im Zentrum liegenden Thermalsprudel und den Gradierwerken wieder erlebbar zu machen. So wie es dem ursprünglichen Planungskonzept entsprach. „Zeitgleich sollte aber auch eine weitgehende Barrierefreiheit erreicht und der Anteil der begrünten Flächen deutlich erhöht werden. Mit der zentralen Funktion als Ankunftsort der Kurgäste war der Anspruch einer hohen Gestaltungsqualität verbunden, die durch ansprechende Vegetationsflächen mit Staudenpflanzungen ergänzt werden soll“, erläutert Bernd Zimmermann, Technischer Beigeordneter, die wesentlichen Planungsziele.
Dank der Wiederverlegung der bisherigen roten Klinkersteine hat der Platz seine prägende Farbgebung behalten. Dazu wurden 3.400 Quadratmeter alter Klinker aufgenommen, gereinigt und hochkant wieder eingebaut, um eine bessere Tragfähigkeit zu erzielen. 1.500 Quadratmeter farblich passende Steine wurde neu dazu gekauft. „Dieser Weg zeigt, wie vorhandene Baumaterialien nachhaltig und ressourcenschonend wiederverwendet werden können“, unterstreicht der Fachdienstleiter Tiefbau Sadik Cakmak. Entstanden ist eine strahlenförmige Weggestaltung mit insgesamt 1.400 Quadratmetern großen Staudenbeeten umgeben von 500 Quadratmetern Rasenfläche.
Aktuell wirken die Stauden in den Beeten noch zurückhaltend, da sie frisch gepflanzt wurden. Zu Beginn des nächsten Frühlings werden die Blumenzwiebeln erste Farbtupfer bilden, im späten Frühjahr und Sommer werden dann die Blühaspekte der Stauden zum Vorschein kommen. Neben der Staudenmischpflanzung in den großen mittigen Flächen, sind in den linearen Beeten vor dem nordwestlichen Gradierwerk Apfelrosen und Gräser gepflanzt, wie es im Bestand an der Parkstraße bereits der Fall ist. In der Parkstraße wurde zeitgleich in einem zweiten Bauabschnitt der Lückenschluss zwischen Bleichstraße und Salinenstraße hergestellt. Hier wurden 1.300 Quadratmeter Betonstein mit Natursteinvorsatz verwendet und auf 300 Quadratmetern Bepflanzung analog des ersten Bauabschnittes vorgenommen. Zusätzlich wurden entlang des Gradierwerkes 400 Quadratmeter wassergebundene Wegefläche wie im Kurpark hergestellt und ein befahrbarer Pflasterbelag auf 600 Quadratmetern Fläche verlegt. Im Untergrund wurden zudem Brunnenkammer und Soleleitung erneuert. Die Gesamtkosten für beide Maßnahmen belaufen sich auf knapp 1,2 Mio. Euro. Damit konnten die geplanten Kosten eingehalten werden. Beide Maßnahmen gehören zum Handlungskonzept Historischer Kurbereich Bad Salzuflen. Sie werden zu 80 Prozent durch den Bund und das Land NRW gefördert.