Was bleibt von der Pandemie? Wir wissen, dass es noch viel zu früh für diese Frage ist, denn wir sind noch mittendrin – auch wenn manche behaupten, dass wir nie wirklich drin waren. Aber das ist ein anderes Thema. Also auf in das Gedankenspiel: Was bleibt?
Geben wir uns nach der Pandemie überhaupt noch die Hand oder haben wir festgestellt, dass wir längst nicht mehr jeden per Handschlag begrüßen möchten. Erst recht nicht, wenn wir ihn oder sie in den vergangenen fünfzehn Minuten nicht im Auge hatten? Vielleicht ziehen wir ja auch das mit der Mund-Nasen-Maske weiter durch – zumindest im harten Winter, wenn uns schnell mal das Näschen einzufrieren droht. Buchen wir künftig überhaupt noch Hotels oder Flugreisen, oder müssen wir so lange warten, bis unser ratenfinanziertes Wohnmobil Edition C2020 endlich den Geist aufgibt? „Jetzt haben wir es nun mal, jetzt nutzen wir es auch!“
Wahrscheinlich bleiben auch die Vorbehalte gegenüber den Mitmenschen und der Gesellschaft, die sich in den vergangenen Monaten ausgebildet und manifestiert haben. Sorge, Panik und Wut haben hier schließlich die wildesten Auffassungen ins Kraut schießen lassen. Wie sagte doch Jens Spahn zu Beginn der Pandemie: „Wir werden einander verzeihen müssen“– wie recht er hatte.