„Was dem Basken die Baskenmütze, dem Tiroler sein Tirolerhut und dem Briten sein Regenschirm, das ist für den großstädtisch orientierten Lipper inzwischen – nein, nicht der ihm ureigene stille Humor oder gar die Sparsamkeit – sondern die Gesichtsmaske.
Mit normaler weißer oder blauer Einweg-Krankenschwester-Maske outet man sich gleich als Modemuffel. Mindestens eine selbstgenähte Stoffmaske von Muttern oder dem Seniorenkreis muss es schon sein. Je jünger die Dame, umso verspielter darf es übrigens werden. Blümchenmuster, die man nie, nie, niemals als Bluse tragen würde, sondern allenfalls als Tischdecke im Freien taugen, werden selbstbewusst auf dem Laufsteg im Supermarkt präsentiert.
Mann bevorzugt eher Unifarben, möglichst dunkel. Biker können ihre martialisch ausschauenden Sturmmasken (Trend: bleckendes Totenschädelgrinsen) endlich auch im Supermarkt tragen, ohne schiefe Blicke vom Personal zu ernten – oder gar beim Bankbesuch sofort Alarm heraufzubeschwören. Modebewusste lassen natürlich maßschneidern: bei Auerbach in Berlin oder bei Lewin in Hamburg. Und Hüsni? „Was bedeuten denn die Zahlen auf deiner Maske?“, wollte ich neulich von Einkaufswagen zu Einkaufswagen wissen. „Is Handynummer von mein Taxifirma!“, nuschelt er hinter gelbem Stoff.
In diesem Sinne: Allzeit gute Fahrt und Gesundheit weiterhin!