Kein Problem! Immerhin haben auch am Heiligen Abend die Geschäfte bis zum Nachmittag auf. Aber nach achtzehn Uhr?
Erste Anlaufstelle ist Onkel Terhan in der Osterstraße. Der hält auch dann noch eine gepflegte Auswahl an Wein, Bier und anderen Spirituosen bereit, wenn im Fernsehen längst die Mitternachtsmesse eingeläutet wird. Aber warum nicht mal tiefer in die Tasche greifen und was Außergewöhnliches wie eine Wasserpfeife für den zu Beschenkenden kaufen?
Ein paar Tankstellen haben auch noch geöffnet: Wie wär’s mit einem Waschstraßen-Gutschein für Opa? Oder einem Fensterleder für die Schwiegermutter?
Was aber, wenn alles zu ist und sich die lieben Freunde für einen spontanen Besuch am Weihnachtsmorgen angekündigt haben? Hier hilft nur der beherzte Griff ins eigene Bücherregal. Ein Buch, das Sie schon immer lesen wollten, es aber seit zehn Jahren nie geschafft haben!
Ein echter Wälzer wie Umberto Ecos Das Foucaultsche Pendel bietet sich hier an. Ebenso wecken längst vergessene CDs garantiert Begeisterungsstürme oder zumindest sentimentale Erinnerungen (Deep Purples Made in Japan).
Wenn alles zu spät ist, weil am Weihnachtsmorgen der Überraschungsgast plötzlich vor der Tür steht, hilft nur noch eins: Ihm das Paket zu überreichen, das man beim letzten Schrottwichteln gezogen hat und nie, nie, niemals auspacken wollte!