Wortgewaltig und mit einem klaren Statement gegen die AFDöse servierte Jochen Malmsheimer seine Dogensuppe Herzogin – ein Austopf mit Einlage.
In der Rahmenhandlung des Programms beschrieb Malmsheimer eine Busreise nach Venedig, die er einst mit seiner Gattin angetreten hatte. Mitfahren wollte er eigentlich nicht, sind Reisebusse doch ohnehin ungeeignet für Kerle mit eher dreidimensionaler Anmutung. Es kam, wie es kommen musste: Die Fahrt, mit leicht vergorenem Kartoffelsalat und zu viel Nähe zu Menschen im Plural, wurde zur Tortur.
Immerhin bot der Halbschlaf dem unfreiwillig Reisenden spannende Begegnungen mit den Helden seiner Kindheit – darunter Odysseus und Winnetou. Als Mittfünfziger weiß Malmsheimer längst die Literatur, die er bereits als Kind aufgesogen hatte, zu schätzen. Denn sie hilft auch gegen Rassismus. Umso mehr legte der Künstler den im Publikum anwesenden Eltern das Lesen und Vorlesen ans Herz. gabe