Ein Konzert von John Diva & The Rockets of Love ist wie eine ehrliche Bratwurst. Der Preis ist okay, das Ganze schmeckt zum Bier und man weiß, worauf man sich einlässt – nämlich auf zwei Sets mit perfekt zubereiteten Rockklassikern aus der guten alten Zeit.
Passend zum Altersschnitt des Bahnhofspublikums verorteten John Diva und seine Liebesraketen diese gute Zeit in die 1980er-Jahre. Lediglich zwei Stücke des Abends hat man bei entsprechendem Geburtsjahr schon früher hören können: Deep Purples Hush legt die Geburtsstunde des Hardrock in die 1960er-Jahre, I Was Made For Lovin‘ You von KISS beweist, dass auch in den Siebzigern nicht nur Blumenkinder, Punks und Travoltas unterwegs waren.
Sogar zwei eigene Stücke gab die Diva des Tribute-Rocks im Bahnhof zum Besten. Sie hätte es nicht gemusst, denn obwohl auch High Heeled Heartbreak und Wild Wild Life aus denselben Zutaten wie fast jeder andere 80er-Rocksong zusammengeklebt wurde, fielen diese beiden Titel im Vergleich zum restlichen Repertoire deutlich ab. Das Publikum weiß nun mal, was es will: Die Hymnen des Rock. Und die gab es vor der selbstverschuldeten Verschnaufpause auch in Hülle und Fülle. Knapp zwanzig Hits, u. a. von Whitesnake (Here I Go Again), Bon Jovi (Livin‘ On a Prayer, Always), Alice Cooper (Poison) und Guns ‚N‘ Roses (Sweet Child o‘ Mine), sorgten für den griffigen Soundtrack eines nahezu perfekten Abends.
Das nächste Hardrock-Ding im Bahnhof findet am 1. Juni statt – mit der Aerosmith-Tribute-Band Big Ones. ta