Foto Dierk Loebnau und Marcel Burmeier
Im Interview: Dierk Loebnau und Marcel Burmeier // Foto: ta

Wenn ein Unternehmen ein Jubiläum feiert, dann gehört es in die Zeitung. Schließlich kommen heutzutage nicht mehr allzu viele Firmen erfolgreich in die Jahre. Wenn doch, dann gibt es einiges aus der Vergangenheit und manches in Sachen Zukunft zu berichten. Soweit, so üblich. Auch das Interview, das wir zum Jubiläum des Schötmaraner Unternehmens Loebnau mit den beiden Geschäftsführern Dierk Loebnau und Manuel Burmeier geführt haben, war als Lobhudelei geplant. Herausgekommen ist allerdings vor allem ein Gespräch über Sport, Archäologie und den Hausfrauenporsche.

Wer rechnen kann, stellt fest, dass die Loebnau-Geschichte 1967 begann!
Dierk Loebnau: Stimmt. Doch eigentlich legte bereits mein Großvater Gustav Koch den Grundstein für unseren Erfolg. Vor rund 85 Jahren machte er sich in der Otto-Hahn-Straße mit einem Malermeisterbetrieb selbstständig. Unter der Leitung meines Vaters Herbert Loebnau ist dann 1967 die Fahrzeuglackiererei entstanden. Mittlerweile bieten wir als Fullservice-Werkstatt das komplette Programm rund um die Autoreparatur und -wartung. Tatsächlich gibt’s nichts, was wir als Werkstatt nicht anbieten können.

Damit stehen Sie allerdings im Wettbewerb mit den großen Werkstattketten und den Vertragswerkstätten. Kann man dagegen bestehen?
DL: Absolut, jedenfalls können wir uns über die Auftragslage
nicht beklagen. Mit unserer Arbeit in Sachen Lack und Karosserie haben wir uns einen hervorragenden Namen gemacht. Jetzt gilt es, den Salzuflern deutlich zu machen, dass unser Qualitätsstandard für alle Kfz-Leistungen unseres Hauses zählt. Und dass es bei uns selbstverständlich dieselben Garantien und Gewährleistungen gibt wie in einer Vertragswerkstatt.

Seit wann sind Sie selbst an Bord?
DL: Seit 1969. Mit achtzehn Jahren habe ich eine Lehre als Lackierer begonnen. Nach dem Abschluss habe ich dann sofort die Leitung des Betriebs übernommen. Für die Meisterschule hatte ich zunächst keine Zeit, sodass ich erst mit 29 Jahren den Meisterbrief in der Tasche hatte. Jetzt bin ich 66 Jahre alt – und noch lange nicht reif für den Ruhestand. So lange ich fit bin und meine Meinung gefragt ist, werde ich unterstützend im Unternehmen tätig sein. Ich kann ja schließlich nicht den ganzen Tag Golf spielen.

Würden Sie aber gern …
DL: Ja, aber mein Körper zeigt mir meine Grenzen. Früher habe ich jeden Sport ausprobiert, den es gab. Ob Surfbrett oder Tennisschläger – wenn du mir ein Sportgerät in die Hand gedrückt hast, habe ich sofort losgelegt. Heute beschränke ich mich auf ein paar Stunden Golf in der Woche.

Als Werkstattinhaber sind Sie doch sicher auch ein Autofan, der ständig an alten Schätzchen schraubt!
DL: Das gerade nicht. Natürlich mag ich schöne Autos, doch das Tüfteln, Basteln und Schwärmen überlasse ich meinem Geschäftspartner.

Womit wir bei Ihnen wären, Herr Burmeier. Sie sind der Neue bei Loebnau …
Manuel Burmeier: Naja, mittlerweile bin ich auch schon fast drei Jahre im Unternehmen. Davor bin ich als Lackiermeister, Trainer und Berater für große Lackhersteller rund um den Globus geflogen. Ein spannender und sicherer Job, den ich aber gern für die Selbstständigkeit in meiner Heimatstadt aufgegeben habe.

Und Sie sind der Autofreak?
MB: Leider ja. Besonders Porsche hat es mir angetan. Allerdings weniger der exorbitant teure 911er, sondern der sogenannte Hausfrauenporsche 924, der ab 1976 gebaut wurde. Dieses Einsteigermodell mit 125 PS war in der Fangemeinde lange verpönt. Heute ist es ein Kultobjekt. Meinen 924er hat mir Porsche sogar abgekauft, um ihn ins werkseigene Museum in Stuttgart zu schieben.

Dreht sich bei Ihnen alles ums Auto?
MB: Nicht ganz. Natürlich ist die Familie für mich das Wichtigste. Allerdings sind meine zwei Söhne auch in der Kfz-Branche beschäftigt. Beide zählen zum Loebnau-Team, ebenso wie Dierks Sohn. Tatsächlich gibt es aber doch noch etwas in meinem Leben, das mit dem Auto rein gar nichts zu tun hat: Ich bin Sondengänger.

Sie sind tatsächlich Schatzsucher?
MB: Der Begriff Hobbyarchäologe trifft es besser. Mir geht’s nicht darum, mit verbotenen Ausgrabungen Reichtümer zu entdecken. Mich interessiert vor allem die Geschichte hinter den Funden. Natürlich halte ich mich streng an die Vorgaben der Denkmal- und Naturschutzbehörden. Außerdem tausche ich mich ständig mit dem Landesmuseum Detmold aus.

Und? Schon mal etwas gefunden?
MB: Oh ja. Zum Beispiel alte Münzen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Und einen keltischen Brandring, der mindestens 2.500 Jahre alt sein dürfte. Ein toller Fund, auch wenn der Lack längst ab war.

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