Herbert Strunk kann mit seinen Händen schmerzende Leiden lindern, mit seiner Stimme fast vergessene Rocksongs wiederbeleben und mit seinem Wissen einen wichtigen Teil der lippischen Geschichte erlebbar machen. Und das ist noch längst nicht alles. Wir haben den gebürtigen Holzhauser, der nur allzu gern in vielen Pötten rührt, interviewt. Auch deshalb, weil Herbert Strunk gemeinsam mit seiner Frau Karin seit mittlerweile 25 Jahren für die Gesundheit und die Bewegungsfreiheit vieler Salzufler sorgt. Und sich ein kurzer Rückblick auf die vielen Stationen seines Lebens schon heute lohnt.
Hallo Herbert, was macht der Rücken?
Meinst du meinen Rücken? Dem geht es trotz des täglichen Körpereinsatzes recht gut. Was man von dem vieler anderer Menschen jedoch leider nicht sagen kann. Rückenbeschwerden zählen zu den häufigsten Erkrankungen in unserem Land.
Weil sich die Menschen zu wenig bewegen?
Ja, aber vor allem auch deshalb, weil sie sich oft falsch bewegen. Die Wirbelsäule trägt die gesamte Last des Alltags – egal ob wir stehen, gehen oder sitzen. Überlastungen und Bewegungsmangel führen über kurz oder lang ebenso zu Beschwerden wie eine einseitige oder unnatürliche Körperhaltung. Sogar einige psychische Probleme wie Stress können Rückenschmerzen verursachen.
Also lautet die Devise: Mehr Sport?
Genau. Es muss ja kein Leistungssport sein, aber sportliche Bewegung ist das beste vorbeugende Mittel gegen Rückenschmerzen. Auch Rehasport hilft natürlich.
Seit 25 Jahren bist du nun schon in Bad Salzuflen in Sachen gesunde Physis unterwegs. Wie hat das angefangen?
Rechnet man alles zusammen, sind es sogar schon 38 Jahre. 1979 habe ich im Krankenhaus Schötmar ein Praktikum begonnen – beim bekannten Chefarzt Dr. Krauspe. Anschließend folgte eine pflegerische Ausbildung. Da ich allerdings unbedingt selbstständig arbeiten wollte, habe ich ab 1982 den Beruf des Masseurs und medizinischen Bademeisters erlernt. Später, im Jahr 1988, habe ich das Staatsexamen als Physiotherapeut in Bad Oeynhausen abgelegt. Danach arbeitete ich in verschiedenen Praxen und Kliniken, zudem als Dozent an der Physioschule Bad Oeynhausen. Dort lernte ich auch meine spätere Frau Karin kennen, die ebenfalls Physiotherapeutin ist und mit der ich gemeinsam 1992 unsere Praxis eröffnet habe. Als mit der letzten großen Gesundheitsreform die Verordnungen für Physiotherapie drastisch reduziert wurden, hat Karin den heute sehr erfolgreichen Bereich des Rehasports aufgebaut. Ich machte zu der Zeit zusätzlich mein Examen als Heilpraktiker und spezialisierte mich in den folgenden Jahren auf die Faszientherapie, auf die funktionelle Osteopathie sowie auf die sanfte Chiropraktik nach Dr. Ackermann. Das Ein-Mann-Projekt von einst ist mittlerweile an drei Standorten vertreten – mit tollen Mitarbeitern und vielen zufriedenen, treuen Patienten.
Was macht deiner Meinung nach den Erfolg dieses Projektes aus?
Da gibt es viele Faktoren. Zudem war auch für uns der Weg längst nicht immer einfach. Ich glaube, unsere Patienten wissen, dass wir für ihre Gesundheit immer Maßnahmen im Sinne eines effektiven nachhaltigen Therapiekonzeptes anbieten. Zudem ist es uns wichtig, dass sich unsere Mitarbeiter bei der Arbeit in unseren Praxen ebenso wohlfühlen, wie wir das tun. Dass wir das bislang ganz gut hinbekommen, zeigt wohl auch die Tatsache, dass eine Mitarbeiterin bereits seit 1994 in unserem Team ist.
Womit verschaffst du dir selbst einen Ausgleich zum beruflichen Alltag?
Vor allem durch Zeit mit der Familie. Zudem bringe ich mich immer gern in Dinge und Themen ein, die mich persönlich interessieren und betreffen. So engagiere ich mich – obwohl das heute kaum noch angesagt ist – politisch sehr stark, besonders wenn es um die Themen Gesundheit und Arbeit geht. Da Therapie in Deutschland noch nicht den Stellenwert hat wie in vielen anderen EU-Ländern, gibt es auch hier noch eine Menge zu bewegen. Zudem bin ich im Vorstand des Netzwerks Physiotherapie Lippe und seit einigen Jahren auch ehrenamtlich als Burgführer im Verein Falkenburg tätig. Viel Spaß macht mir auch meine aktive Mitgliedschaft im Bielefelder Rockshanty-Chor Shantallica. Wenn ich bei alledem noch die Zeit zum Entspannen finde, mache ich gern Urlaub an der See. Oder ich gehe mit unserem Hund raus in die Natur.
Die Weihnachtszeit ist nicht mehr weit. Was bedeutet dir das Fest?
Nach wie vor eine ganze Menge. Es ruft in mir Kindheitserinnerungen wach – das gefällt mir. Karin und ich mögen es sehr, gemeinsam die Wohnung und den Baum zu schmücken sowie die festlichen Tage im Kreise der Familie zu genießen. Das alles ist für uns Grund genug, Weihnachten immer zu Hause zu verbringen.