In genau einem Jahr wird es unübersehbar sein: Bad Salzuflen feiert ein bedeutendes Jubiläum der Stadtgeschichte. Am 14. Juli 1818 begann auf dem Salzhof das Zeitalter des Heilbades Salzuflen. Der Grund dafür war eigentlich ganz profan: Man musste neue Geldquellen erschließen.
Bis zum 19. Jahrhundert hatte die Saline auf dem Salzhof den Wohlstand der Stadt gemehrt – nun befand sie sich im Niedergang. Zwar hatte Fürst Graf Simon August nach der Übernahme 1766 die Gebäude und Einrichtungen des Salzufler Salzwerkes modernisieren lassen und mit dem Bau der Gradierwerke für eine höhere Effizienz gesorgt, doch der Erfolg blieb aus. Selbst das Verbot der Einfuhr von Ausländischem Salz (aus den benachbarten Ländern wie Preußen) brachte der Salzufler Saline keinen Aufschwung.
Da traf es sich gut, dass man um 1800 die gesundheitsfördernde Wirkung der Sole entdeckte. Der Salz-
ufler Medizinalrat und Stadtphysikus Dr. Heinrich Hasse (1791 – 1868) schlug dem Fürstenhaus 1817 vor, eine Badeanstalt bei hiesiger Saline einzurichten. Eine Entwicklung, die auch in anderen Salzstädten bereits Fuß gefasst hatte. Nach einem Umbau begann dann in Salzuflen das Bade-Zeitalter: Mit drei Räumen im Obergeschoss für Honoratioren und zwei Wannen im Untergeschoss für geringe Leute. Schon bald musste man ob des großen Zuspruchs anbauen und weitere Wannen in Betrieb nehmen – obwohl die Fenster im Erdgeschoss fehlten und man quasi auf dem Fabrikhof der Saline in die Badewanne stieg.
Das änderte sich erst mit einem Neubau an der Stelle, wo heute die Post steht, nachdem ein Großbrand das alte Pumpenhaus vernichtete. Allerdings hatte Salzuflen gegenüber dem benachbarten Bad Oeynhausen einen großen und für Lipper wahrscheinlich unschlagbaren Vorteil: Salzuflen war eben günstiger …