Kundschafter des Friedens
Regie: Robert Thalheim
Mit Henry Hübchen, Michael Gwisdek, Thomas Thieme, Antje Traue, Jürgen Prochnow, Winfried Glatzeder
Komödie
89 Minuten
Die Kundschafter des Friedens gab es tatsächlich. Wer sich also bereits am seltsamen Titel der Agentenkomödie von Robert Thalheim (Regisseur u. a. von Netto, Eltern und Westwind) stößt, dem sei gesagt, dass zumindest der Name dieser ehemals schnellen Eingreiftruppe echt ist – alles andere hingegen ist Fake und Fiktion.
Ausgerechnet für den einst feindlichen Bundesnachrichtendienst (BND) soll der Ex-DDR-Spion Jochen Falk (Henry Hübchen) die Kohlen aus dem Feuer holen. Der designierte Präsident der ehemaligen Sowjetrepublik Katschekistans wurde von Separatisten entführt, damit die unmittelbar bevorstehende Wiedervereinigung von Ost- und West-Katschekistans verhindert wird.
Trotz Bitten, Betteln und Drängen des BND – und vor allem der Agentin Paula – verspürt Pensionär Falk nicht das geringste Interesse an der Mission. Erst als er erfährt, dass sein Erz- und Klassenfeind Frank Kern (Jürgen Prochnow aus Das Boot, Der Bulle und das Mädchen) ebenfalls entführt wurde, wird die Sache für ihn spannend. Hat doch der Ex-West-Spion Kern vor Jahrzehnten für Falks Enttarnung gesorgt – und ihm somit die Arbeitsgrundlage entzogen.
Falk willigt unter der Bedingung ein, für die Mission sein eigenes Kundschafter-Team zusammenstellen zu dürfen. Und so dauert es nicht lange, bis der Stratege Falk, der Techniker Jaecki (Michael Gwisdek aus Das Wunder von Berlin, Oh Boy), der Logistiker Locke (Thomas Thieme aus Er ist wieder da, Wir waren Könige) und die BND-Agentin Paula (Antje Traue aus Vier gegen die Bank) in Katschekistan eintreffen. Nur allzu schnell muss das Altherren-Kommando jedoch feststellen, dass sich die Zeiten erheblich verändert haben. Fast alles ist anders – von der Ostalgie, dem klaren Feindbild und der Durchschlagskraft der Ex-Spione ist nicht mehr viel übrig.
Kauzige Kundschafter des Friedens
Die heldenhaften Kundschafter des Friedens schaffen es problemlos, über 90 Minuten glänzend zu unterhalten. Die kauzigen Agenten ticken noch immer so wie vor dem Fall des eisernen Vorhangs. Nur leider machen ihre Körper und das Umfeld, in dem sie sich bewegen, längst nicht mehr mit. Erfreulicherweise beschränkt sich das Drehbuch nicht allein auf die Karikatur der alternden Ex-Ost-Spione. Lächerliche Stereotypen finden sich in allen Lagern und Generationen. Trotz einiger Schwächen der Story, die sich hintenraus wie ein Bibi-und-Tina-Film zu einem Alles-wird-gut-Ende bemüht, darf die Mission der Kundschafter durchaus als geglückt gewertet werden.
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