Franz Meyer, Gerhard Gronemeier, Manfred Wendel mit der Steinzeitaxt, Fritz Gast und Dr. Elke Treude (v.l.n.r) // Foto: gabe

Jetzt ist es heraus: Bereits vor über 4.000 Jahren wurde der fruchtbare Lößboden in Werl-Aspe, besser bekannt als Knetterheide, von unseren steinzeitlichen Vorfahren besiedelt.

Doch zunächst zurück in die nähere Vergangenheit – in das Jahr 1950: Auf dem noch parzellierten Ackerland der Weißen Breden half der junge Manfred Wendel seinem Patenonkel Heinrich Brandt bei der Feldarbeit. Dabei fand er einen keilförmigen Stein mit einem Loch. Das Fundstück hat ihm zwar so gut gefallen, dass er es über 60 Jahre gewissenhaft bewahrt hat. Dass er allerdings ein Relikt aus der Steinzeit behütete, das war Manfred Wendel nicht bewusst.

Die Folge: Die Steinaxt hat Lippe zusammen mit Manfred Wendel irgendwann verlassen. Erst der heimatliche Kontakt zu Monika und Fritz Gast sowie zu Gerhard Gronemeier, allesamt engagierte Mitglieder des Heimatvereins Werl-Aspe, hat dazu geführt, dass der Fund genauer unter die Lupe genommen wurde.

Dr. Elke Treude (Bodendenkmalpflegerin für den Kreis Lippe) und Franz Meyer (VHS-Direktor, Historiker aus Leidenschaft und langjähriger Stadtarchivar) erkannten einen archäologischen Schatz, der auf die frühe Jungsteinzeit – also etwa 2.000 Jahre vor Christus – datiert werden kann. Was unsere Vorfahren damals schon auf dem Kasten hatten, kann sich an der Steinaxt sehen lassen. Denn er sieht aus, wie mit modernen Geräten hergestellt. Auch deshalb dauerte die Heimkehr ca. 65 Jahre.

Jetzt geht das Relikt offiziell in den Besitz des Lippischen Landesmuseums über, vor allem deshalb, da Doris Wendel nach den vielen Umzügen der Familie auch der steinernen Axt „Ruhe gönnen möchte“.

Der Stein, aus dem das Werkzeug vor ca. 4.000 Jahren gefertigt wurde, stammt wahrscheinlich aus Skandinavien. Die letzte Eiszeit wird ihn nach Lippe getragen haben.

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