„Wenn Männer früher auf der Suche nach sich selbst waren, gingen sie in den Wald, grübelten über sich und die Welt nach, fällten Bäume, machten ein Lagerfeuer, kämpften mit Wölfen und Bären und schauten nachts in den Sternenhimmel“, seufzt Strohmeier, der sich neuerdings einen Hipster-Bart stehen lässt.
„Heutzutage ist das aber nicht mehr so einfach“, erinnert ihn Balthasar.
„Die Wälder werden kontrolliert, Förster, Jäger und Spaziergänger allerorten. Selbst bei uns im Bad Salzufler Forst.“
„Eben! Deshalb tust du heute einfach nur so, als würdest du auswandern. Everyday carry heißt der Trend!“, erklärt Strohmeier und leert seine Taschen: Japanische Taschensäge, Hochleistungstaschenlampe, Iso-Taschenflasche, Design-Feldbesteck und eine Schleuder plus Munition aus selbstgetöpferten Murmeln.
„Alles, was ‚Mann’ im Falle des anstehenden Weltuntergangs zum Überleben braucht, trägt er jetzt jederzeit bei sich!“
„Alter Hut!“, mischt sich Oberst a. D. von Meyrink ein: „Beim Militär trägt der Soldat stets alles am Mann: Feldflasche, Natobesteck, Kompass … und natürlich sein Sturmgewehr!“
Klümchen verdreht die Augen: „Frau trug schon immer alles Nötige in ihrer Handtasche spazieren! Everyday carry, eben! Das Kind im Manne aber darf sich ruhig mal wieder austoben – bis zum nächsten Trend!“