Bad Salzuflens Gastroszene ist nicht nur extrem vielseitig, sondern auch äußerst weitläufig. Zwar konzentriert sich zwischen Ostertor und Schliepsteiner Tor das Angebot zum Ausgehen. Doch auch ein Blick an die Randbereiche der Stadt ist lohnenswert. Wir haben uns mit Vera und Stefan Quade, Inhaber des Lokals Zum Stumpfen Turm, getroffen. Seit vielen Jahren begeistern sie ihr Publikum aus nah und fern – mit Bodenständigem aus der guten Küche und mit Partys zum Abheben.
Seit 16 Jahren wird unter Ihrer Leitung an der Alten Vlothoer Straße geschlemmt, gefeiert und getanzt. Wie würden Sie selbst Ihr Lokal in wenigen Sätzen beschreiben?
Stefan Quade: So ungefähr passt das schon: Wer den kulinarischen Genüssen und dem Tanzen zugewandt ist, wird sich im Stumpfen Turm immer sehr wohl fühlen. Bei uns kommen gutbürgerliche Speisen auf den Porzellan- und tanzbare Musik auf den Plattenteller. Zudem servieren wir Kaffee und selbstgemachten Kuchen, zapfen ein ordentliches Blondes und laden regelmäßig zum gemeinsamen Fußballschauen ein. Der Stumpfe Turm war immerhin die erste sogenannte Sportsbar in Bad Salzuflen. Bei uns wurde schon sehr früh gemeinsam vor der Großleinwand gejubelt, diskutiert und gefachsimpelt. Außer dienstags – da ist unser einziger Ruhetag.
Sie haben das Lokal im Jahr 2000 von Ihren Eltern übernommen. Was hat sich seitdem verändert?
Stefan Quade: Selbstverständlich haben wir uns immer weiterentwickelt, das Lokal modernisiert und unser Angebot auf die Wünsche der Gäste angepasst – zum Beispiel mit dem Live-Fußball. Doch im Großen und Ganzen haben wir das, was meine Eltern 1975 begonnen haben, lediglich auf unsere eigene Art und Weise weitergeführt. Den Umbau der Gaststätte Stumpfer Turm zu einem Restaurant mit Tanzlokal hatten bereits meine Eltern, Bruno und Christel Quade, in den Siebzigern vorgenommen. Wie solch ein Lokal erfolgreich zu führen war, das wussten sie genau. Sie kamen aus der Gastronomie und hatten bereits mit Bruno`s Old Fashion Club in Vlotho-Wehrendorf zehn Jahre lang eine der ersten Diskotheken Ostwestfalens betrieben.
Die Bad Salzufler Innenstadt hat in den vergangenen Jahren unheimlich zugelegt. Kneipen, Restaurants, Bistros – alles da. Ist es bei diesem starken Wettbewerb nicht sehr schwer, sich zu behaupten, wenn man etwas weiter ab vom Schuss liegt?
Vera Quade: Wieso weit vom Schuss? Die Kurkliniken liegen doch direkt vor unserer Haustür. Ganz sicher ist das gastronomische Angebot in der Innenstadt sehr groß – und auch sehr gut. Doch auch wir haben eine Menge Vorzüge zu bieten. Für die Kurgäste sind wir meist nur einen Steinwurf von ihrer Unterkunft entfernt. Und die Einheimischen, von denen wir auch viele als Stammgäste haben, kommen halt mit dem Auto. Der größte Vorteil des Stumpfen Turms ist der, dass hier getanzt werden kann. Das lieben unsere Gäste. Ein echtes Tanzlokal, das bereits ab 19 Uhr die Puppen tanzen lässt, müssen Sie mir in Bad Salzuflen erst einmal zeigen.
Wer tanzt denn mit im Stumpfen Turm?
Stefan Quade: Selbstverständlich alle Gäste sowie meine Ehefrau Vera, die zudem auch als DJ höchstpersönlich für die richtige Musik auf allen Partys sorgt. Von Discofox bis Rock, vom Oldie bis zum aktuellen Superhit hat sie alles im Programm. Neben ihr haben wir mit DJ Andreas und DJ Sasha zwei weitere hervorragende Musikkenner am Plattenteller.
Wie sieht eine typische Woche im Lokal Zum Stumpfen Turm aus?
Vera Quade: Wir machen unser Lokal an Wochentagen um 18 Uhr auf. Samstags und sonntags sogar schon um 11.30 Uhr; dann übrigens mit durchgehend warmer Küche und – zur Kaffeezeit – mit XXL-Windbeuteln sowie belgischen Waffeln und heißen Kirschen. Ohnehin haben wir an nahezu jedem Tag ein besonderes Angebot: Montagabends gibt es Cocktails zum Sonderpreis, donnerstags unsere beliebten Schnitzelgerichte. Mittwochs ist Oldie-Time im Stumpfen Turm, aber getanzt wird bei uns ja ohnehin an jedem Abend.
In wenigen Wochen ist Karneval? Kommen die Narren auch zum Stumpfen Turm?
Stefan Quade: Selbstverständlich. Wie in jedem Jahr feiern wir kräftig Karneval. Mit oder ohne Kostüm. Mit einheimischen und auswärtigen Gästen. Sogar einige Narren aus dem Rheinland, die in unserer Stadt zur Kur sind, mögen den Bad Salzufler Karneval im Stumpfen Turm. Und die müssen ja schließlich wissen, wie man die fünfte Jahreszeit ordentlich feiert, oder?