Wer sich heute zum Schützenhaus begibt, macht sich auf den Weg in die Königsmasch in Schötmar. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Salzufler Schützen noch ihr eigenes Schützenhaus am Obernberg.
Die Schützengesellschaft von 1567 wurde einst von den Bürgern zur Verteidigung ihrer Stadt gegründet. Sie entstand aus den schmerzlichen Erfahrungen, die Salzuflen während der Soester Fehde von 1447 gemacht hatte. Im Bedarfsfall sollten die Schützen die Stadtmauer besetzen, um sie gegen herannahende Feinde zu verteidigen. Erst durch die Einführung stehender Heere waren die Schützen als Soldaten nicht mehr gefragt. Doch die Schützenvereine blieben.
Die Stadt hatte den Schützen verschiedene Grundstücke zur Verfügung gestellt. Im Dreieck zwischen Schliepsteiner Tor, Herforder Tor und Brüderstraße lag der Schützenwall – ein Platz, auf dem die Schützen antraten und Versammlungen abhielten. Auch ein Fischteich in der Flachsheide, die Luhrbeck (eine Weide am Mühlenteich, heute Wenkenstraße 33) und der Schützenbög, eine ausgedehnte Weidefläche an der Werre, zählten zum Vermögen.
Nachdem die Ländereien verkauft wurden, sollte sich auf den Fillerbrinken der Traum eines Schützenhauses erfüllen. 1885 wurde das stolze Haus mit Gasträumen, großem Saal und doppelter Schießbahn eröffnet. Es sollte „dem Schützenbataillon eine dauernde Heimat sein.” 1904 fand hier sogar die Lippische Gewerbeausstellung statt, 1888 wurde hier das 400-jährige Stadtjubiläum mit einem Galaball gefeiert. Keine 30 Jahre nach der Errichtung war der Bau marode und das Geld für die Sanierung fehlte. 1913 feierte man das letzte Schützenfest im Schützenhaus – danach wurde die Fläche an den Bielefelder Fabrikanten Nikolaus Dürkopp verkauft. Der errichtete hier seinen Ruhesitz – die heutige Villa Dürkopp. Das Schützenfest wurde bereits 1914 in Zelten auf dem Obernberg gefeiert.
Am Obernberg sind die Schützen auch erst seit 1855 zuhause. Das erste Königsschießen fand in der Mergelkuhle statt, in der heute der Schießstand steht. Grund für den neuen Standort: Das Scheibenschießen auf der Wisch (heute Marktkauf) und an der Rieste hatte „vielerlei Ärgernisse bei den Schötmar’schen und bei der Stärkefabrik erregt.” Heute feiern Schötmar und Salzuflen gemeinsam.