Die Geschichte von Leder Reese.
Bad Salzuflen hat viele Geschäfte mit Tradition, eines davon feiert aktuell sein 70-jähriges Bestehen. Im Herbst 1945 gründete Karl-Heinz Reese seine Offenbacher Lederwaren GmbH. Die Familie, mit Mutter Auguste und Schwester Irmgard Wagner, geborene Reese, wurde im Krieg in Bielefeld ausgebombt und hatte in Detmold-Hiddesen eine Unterkunft gefunden. Als findiger Geschäftsmann kam Karl-Heinz Reese zunächst über Tauschgeschäfte an Tierhäute von Bauern aus der Umgebung. Aus den wertvollen Rohstoffen wurden Sattel-, Aktentaschen und alles, was das Leder hergab und in den Nachkriegszeiten gefragt war, hergestellt. Für die Familie weniger schön: Die Tierhäute wurden im häuslichen Keller gelagert, bevor sie nach Offenbach, der Hochburg der deutschen Lederverarbeitung, transportiert wurden. „Das muss ziemlich gestunken haben”, erzählt Ute Wagner, die das Unternehmen heute führt und von ihrem verstorbenen Mann, Wolfgang Wagner, viele dieser Geschichten aus den Anfängen des Unternehmens kennt.
Das erste richtige Ladenlokal bezog Reese in der Detmolder Innenstadt, zunächst in der Paulinenstraße, dann in der Bruchstraße. In den 1960er-Jahren eröffnete man an der Steege eine Dependance für Bad Salzuflen. Hier musste man zunächst mit den Tücken des Hochwassers kämpfen, das bis in die 1970er-Jahre für nasse Füße in den Häusern an der Salze sorgte. In diesen Jahren bezog das Familienunternehmen seinen heutigen Standort in der Langen Straße 18. Das markante Gebäude im Herzen der Fußgängerzone war als Weinhaus Rheingold erbaut worden und erhielt 1934 sein heutiges Aussehen. Im Obergeschoss wurde bis Anfang des neuen Jahrtausends getanzt; heute steht das Haus unter Denkmalschutz. Viel moderner ist dagegen das Sortiment bei Leder Reese: Von Handschuhen, Schirmen, Taschen, Rucksäcken bis hin zu Trolleys und Schmuckkästchen wird hier alles geboten. Der Name hat eben eine (gute) Tradition.