Die Entschlammung des Kurparksees beginnt (foto: pk)
Die Entschlammung des Kurparksees beginnt
(foto: pk)

Der Kurparksee ist mittlerweile so verlandet, dass die Wassertiefe stellenweise nur noch wenige Zentimeter beträgt. Aus ökologischer Sicht und im Hinblick auf die touristische Nutzung ist eine Entschlammung des Gewässers dringend notwendig. Jetzt wird sie in Angriff genommen.

Vor allem im Sommer erwärmt sich der See durch den flachen Wasserstand schnell. Es treten Faulgase aus und es kommt zu starker Algenbildung. Das führt zu Einschränkungen in der Nutzung, da Naherholung, Gastronomie und Bootsverleih durch die Geruchsbelästigung gestört werden. Zudem wird das ökologische Gleichgewicht gestört. Durch die erhöhte Wassertemperatur kommt es zu einem Sauerstoffmangel, der zu Fischsterben führt. Höchste Zeit also, dass Abhilfe geschaffen und eine größere Wassertiefe erreicht wird.

Ziel ist es, den Wasserstand in beiden Teilen des Sees auf ein bis zwei Meter zu bringen. Um dieses Ziel möglichst kostengünstig, aber effektiv zu erreichen, wurden in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Steinbrecher & Gohlke alle Komponenten abgewogen. Dabei stellte sich das Nassbaggerverfahren als geeignet heraus. Eine öffentliche Ausschreibung gewann dann das Unternehmen Kurstjens Entwässerung und Nassbaggertechnik GmbH, die mit der Ellerbrok GmbH aus Bad Salzuflen nun für die Entschlammung und den Transport zuständig sind.

Abhängig vom Wetter sollen die Arbeiten am See bis Weihnachten abgeschlossen werden. Das bedeutet, dass ungefähr 10.000 Kubikliter Schlamm entfernt werden. Am Tag entspricht das etwa 16 LKW-Ladungen Schlamm, die abtransportiert werden. Eine große Aufgabe stellt vor allem die Entsorgung der Ablagerungen dar. Zunächst werden alle Grobstoffe wie Metall, Glas und Plastik mit einem Sieb abgefangen und fachgerecht entsorgt. Anschließend erfolgt eine Schlamm-Sandtrennung, um den feinen Sand herauszufiltern, bevor in zwei Zentrifugen der Schlamm entwässert wird. Das Wasser wird in den Kurparksee zurückgeleitet, für die Entsorgung des Schlamms schaffte der geplante Bau des Hochwasserrückhaltebeckens „Werre“ an der Ostwestfalenstraße eine optimale Lösung. Zusammen mit dem Werre-Wasserverband wurde die Möglichkeit entwickelt, den Schlamm zunächst auf einem Acker zwischenzulagern und anschließend für den Dammbau zu verwenden. Im Vergleich zur Entsorgung auf einer Deponie wurden so Kosten von ungefähr 500.000 Euro eingespart. Die Gesamtkosten einschließlich aller Nebenkosten belaufen sich nun auf ca. 600.000 Euro, wobei die Maßnahme vom Land Nordrhein-Westfalen teilweise gefördert wird.

Nach Abschluss der Arbeiten wird der See durch die größere Wassertiefe die Grundlage für eine gesunde Wasserökologie bieten. Durch ein Sandfang im Zufluss zum See wird außerdem eine erneute Verschlammung verhindert.

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