Zwei Detmolder in Salzuflen
Schon unter der alten Führung galt das Alexandra in der Unteren Mühlenstraße als feine Adresse für gehobene Gaumenfreuden. Mit den neuen Betreibern, Florian Landrichinger und Nadine Wehrbein, hat sich dieser Ruf nicht gerade verschlechtert – ganz im Gegenteil.
Herr Landrichinger, wo kommen Sie denn wech? Und was hat Sie ins lippische Bad Salzuflen verschlagen?
Meine Lebensgefährtin, Nadine Wehrbein, und ich sind echte Lipper, wir beide kommen aus Detmold. Auch weil wir in der Vergangenheit beide bereits in Bad Salzuflen gearbeitet haben, war uns diese schöne Stadt natürlich schon gut bekannt, bevor wir uns für ein Restaurant interessierten. Für eine erfolgreiche Selbstständigkeit bot sich in Detmold für uns keine Option, daher haben wir uns in Bad Salzuflen genau umgesehen. Als wir das süße Restaurant Haus Hoffnung bzw. Alexandra entdeckt hatten, das zu der Zeit unserer Suche leer stand, war für uns klar: Hier wollen wir hin.
Sie sind jetzt ca. 18 Monate in Bad Salzuflen am Start – wie sind Ihre persönlichen Eindrücke zu beschreiben?
Es gibt viele Eindrücke, aber keinen einzigen, der es uns hat bereuen lassen, hier unsere berufliche Zukunft aufgebaut zu haben. Wir sind nach wie vor unheimlich glücklich, hier gelandet zu sein. Die Stadt mit ihren vielen Vorteilen und ihrer interessanten Bevölkerungsstruktur bietet gute Möglichkeiten für uns Gastronomen. Das Messezentrum vor der Haustür, viele Veranstaltungen im Ort, zahlreiche Kurgäste, die Nähe zur Autobahn A2 und zu weiteren Städten: Alles das bietet uns gute Chancen, einen soliden Gästekreis aufzubauen. Daraus kann man was machen.
Ist das Salzufler Publikum ein anderes (schwierigeres), als das in Detmold?
Die Unterschiede innerhalb von Lippe sind nicht so wahnsinnig groß. Lipper im Allgemeinen sind schon ein eigenes Völkchen. Das wissen wir, denn wir sind ja auch welche. Und wie sage ich immer? Einfach kann jeder!
Was macht Ihrer Meinung nach ein gutes Restaurant aus?
Da gibt es sicher etliche Punkte die hier zur Sprache kommen könnten. Ich beschränke mich auf die für mich wichtigsten. Gelerntes Fachpersonal, viel Herzblut, gute handwerklich gemachte Gerichte auf der nicht zu großen Speisekarte, ein gut sortiertes Getränkeangebot, gemütliches Ambiente und natürlich Freundlichkeit stehen auf meiner Liste ganz oben. Wenn man sich diese Punkte jeden Tag vor Augen führt und sein Handeln danach ausrichtet, dann hat man schon viel richtig gemacht. Das merkt man dann schnell an sehr zufriedenen Gästen.
Können Sie als Restaurantchef auch Fastfood genießen?
Ich esse auch ab und an Fastfood, aber nur gut gemachtes. Denn auch hier gibt es gewaltige Unterschiede: Sei es der Döner mit frischen Salaten, der Hamburger mit gutem Fleisch, die Frikadelle vom Nachbarn oder ein knackiges Wok-Gemüse vom Asiaten. Damit erweitere ich meinen Speiseplan nach Herzenslust.