Was ist das für ein Typ?
Diese Frage haben sich sicherlich viele der 340 Zuschauer gestellt, die zum Joey-Kelly-Vortrag in die Schulaula Aspe pilgerten.
No Limits lautete das Thema des Referats, das Kelly mit Fotos und Filmausschnitten, mit Musikclips und seinen detaillierten Ausführungen 70 Minuten lang vortrug. Wenn es ein Wort für das gibt, was all das Gesehene und Gehörte passend zusammenfasst, dann ist es der Begriff „Enthusiasmus”.
Witzig, einfach und herrlich selbstironisch begann der fast 42-Jährige mit den persönlichen Meilensteinen seines Musikerlebens: die Anfänge und die ersten Erfolge der Kelly-Family, der Verzicht auf das schnelle Geld für einen Knebelplattenvertrag, der Anfang wieder beim Nullpunkt und der überwältigende Triumph in den 90ern. Auch wenn sich Joey Kelly heute über die Musik seiner Großfamilie und über den Hype der Medien amüsiert – das Konzept und die Disziplin der guten alten Zeit begeistern ihn noch heute. Und das Publikum in der Schulaula – ob Kelly-Fan oder nicht – genauso.
Nicht weniger euphorisch (und lustig) beschreibt Joey Kelly im zweiten Teil des Vortrags seine holprigen Anfänge als Extremsportler. Beim ersten Triathlon stürzte er sich als einer der ersten Teilnehmer im Delfin-Stil in die Wellen, um nach wenigen Metern an einer Boje nach Luft zu schnappen. Schließlich schaffte er doch seinen ersten Wettkampf und damit den Wechsel in ein neues Geschäftsfeld. Denn körperliche Extremherausforderungen wurden nun zu seiner Passion. Finanziert hat er seine Leidenschaft durch kuriose Geschäftsmodelle. Unzählige Marathons, Halbmarathons und Triathlons, Gewaltmärsche durch die Wüste, quer durch Amerika und durch die Antarktis (u. a. mit Markus Lanz) kann Kelly mittlerweile aufweisen. Auch Deutschland hat er durchwandert – ohne Geld.
Es passt zu ihm, dass er auch seine Erfolge bei Stefan Raabs Spaßevents (Wok-WM, Stock Car Crash Challenge etc.) mit stolzgeschwellter Brust erwähnt. Denn das, was er macht, das macht er mit Ehrgeiz und vollem Einsatz. Ganz gleich, was andere heute darüber denken. Oder später einmal er selbst. Joey Kelly macht einfach sein Ding: Toller Typ. ta