Von wegen Abstellgleis …
Mit Händen, Füßen und als Vorsitzender des Vereins „Gleis 1 kulturbahnhof” wehrt sich Georg Kälble (54) dagegen, dass Bad Salzuflen auf dem kulturellen Abstellgleis landen könnte. Mit Erfolg.
Salzstreuner: Erst „Dat Huisken”, jetzt „Gleis 1” – wenn es um Kultur geht, mischst du gern mit …
Kälble: Kulturelle Themen haben mich schon immer fasziniert. Besonders die Musik: Mit T-Rex kam das große Erwachen. Als Jugendlicher habe ich mich ständig in den Plattenläden, die es hier noch gab, herumgedrückt. Am Wochenende war ich oft im Hellepark. Klassik, Rock, Heavy Metal – mich hat jede Musik interessiert.
Was bietet dir Bad Salzuflen heute?
Eine ganze Menge: Gemessen an vielen Städten unserer Region nimmt Bad Salzuflen eine absolute Ausnahmestellung ein. Die Konzerthalle, das Kur- und Stadttheater, der Bahnhof und die vielen Kneipen in der Innenstadt bieten eine kulturelle Vielfalt, die du woanders so schnell nicht findest. Dazu der Weihnachtsmarkt und das Honky Tonk – für beides werden wir beneidet. Leider wird das Potenzial, das unsere Stadt auf diesen Gebieten noch gar nicht ausgeschöpft hat, nicht immer und von jedem erkannt. In der Konzerthalle dürfte und müsste noch viel mehr stattfinden, für die Jugendlichen müsste es einen zentrumsnahen Treffpunkt wie einst das Haus Schuseil geben und seitens der Verwaltung müsste mehr geprüft werden, was möglich ist. Und weniger, was nötig ist.
Der Gleis-1-Verein startet am 23. Januar sein Veranstaltungsjahr. Auf was darf man sich freuen?
Wir sind sehr froh darüber, dass es nach den Irritationen um den Bahnhof nun endlich gesichert weitergehen kann. Die ganzen Diskussionen haben uns als Verein voll ausgebremst, die Luft war kurzzeitig spürbar raus. Glücklicherweise konnten wir sehr schnell unser bereits geplantes Programm für die erste Jahreshälfte mit den Künstlern fix machen, so dass wir uns schon heute auf die Krimi-Lesung, den nächsten Poetry Slam, die Vereinsgeburtstagsparty und auf den Bluesmusiker Roland Berens freuen dürfen. Weitere Termine kommen sicherlich bald hinzu, allerdings muss sich unser 40-Leute-Verein seine Kräfte auch gut einteilen.