„Merkwürdiges Stück, gut gespielt“, lautet die Quintessenz des Einfamilienstückes „Der Wind macht das Fähnchen“ von Phillip Löhle im Kur- und Stadttheater.
Was will die Story uns sagen? Gute Ansätze aus der Lebenswirklichkeit von Arbeitslosen wurden angerissen aber durch die groteske Gesamtstory vergeigt. Gute schauspielerische Leistungen konnten das Gesamtwerk nicht retten, auch wenn es am Schluss einen Höflichkeitsapplaus gab.
Mutter (Meike Harten), Tochter (Rabea Lübbe) und Sohn (Philipp Weggler) kommen mit der Arbeitslosigkeit von Vater (Konstantin Graudus) nicht zurecht und verstecken sich schamhaft im Keller, damit die Nachbarn nicht mitbekommen, dass Vater ein „Arbeitslooser“ ist. Nach Trennung und Neustart des Ehepaares versuchen beide eine erneute Arbeitslosigkeit zu verschleiern; sie arbeitet im Puff und er hält sich dort auf, um die Zeit totzuschlagen. Dort sieht man sich wieder. Die Tochter versucht auf Empfehlung des Bundespräsidenten Umwelttechnik zu studieren, um festzustellen, dass dieser Weg sie in die Arbeitslosigkeit führen würde, da auch alle anderen sich an diese Empfehlung halten und die Fachrichtung damit überlaufen ist. Der einzige, der nicht von Arbeitslosigkeit bedroht ist, ist der Sohn, der unbemerkt vom Rest der durchgeknallten Familie zur Polizei gegangen ist. Dieser hat aber nicht mehr das Herz am rechten Fleck, sondern will zwanghaft gemäß seiner Erziehung Konsequenz walten lassen, wo keine mehr erforderlich ist.