Die fünfte Kriminacht im Umweltzentrum stellte in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit dar. Besonders für den Lokalmatador Uwe Voehl.
Denn bevor es richtig losging, wurde der Salzufler Autor selbst zum Opfer eines „Angriffs”. Die Bauchtänzerin Ladina El Farah betörte ihn dermaßen, dass er sich anschließend fast wehr- und regungslos mit lebenden Schlangen dekorieren ließ.
Auch das literarische Programm war in diesem Jahr besonders: Bewusst wurden bei der fünften Veranstaltung nicht-lokal ansässige Autoren engagiert. Nur Voehl selbst las aus einem lippischen Regionalkrimi der lippischer nicht sein konnte. Sein „Mörderischer Kurschatten” erscheint im September und man muss kein Prophet sein, um den Handlungsort zu erraten. Trotz der grausamen Auszüge aus seinem neuesten Roman, versicherte Voehl, dass es in dem Krimi durchaus auch heiter zugehen soll.
Zunehmend heiter wurde es dann auch. Zunächst mit Jürgen Kehrer (bekannt durch die Wilsberg-Romane), der sein aktuelles Buch „Münsterland ist abgebrannt” und seinen neuen Ermittler Bastian Matt vorstellte. Der junge Kommissar hat gleich zwei Fälle vor der Brust, von denen allerdings nur einer strafbar ist. Im anderen hat er es nämlich mit der attraktiven Rechtsmedizinerin Yasi Ana zu tun. Mit ihrer Anziehungskraft und ihrer Unterscheidung zwischen Geschlechtsverkehr und Frühstück hat Bastian Matt zu kämpfen – und der Zuhörer sein reinstes Vergnügen.
Nach Jürgen Kehrer betrat seine Ehefrau Sandra Lüpkes die Naturbühne des Umweltzentrums. Die aus Ostfriesland stammende Wahl-Münsteranerin musste dem Publikum nicht vorgestellt werden, war sie doch schon einige Male in Bad Salzuflen (u. a. im Mühlencafé und im Bahnhof) zu Gast. Ihre Episode „Der Schatz im Aasee”, entnommen aus dem „Westfälischen Mordkompott”, beschrieb eine skurrile Mann-Frau-Mann-Beziehung, in der einer einfach zu viel ist. Ganz nebenbei verriet Lüpkes, was der Buchstabe „i” aus einem Schatz machen kann.
Zur Krönung des Abends gab es eine einzigartige One-Man-Kino-Vorstellung: Ohne Leinwand, dafür aber mit Sascha Gutzeit. Das Multitalent, das den Kalauer ebenso drauf hat wie das virtuose Gitarrenspiel, entführte das Publikum ins Örtchen Hiesig. Hier suchte Kommissar Heinz Engelmann, gemeinsam mit seiner Assistentin Liesel Weppen (!), nach der Leiche von Oma Schneider, die zu ihrer eigenen Beerdigung nicht erschienen war. Schräg, witzig.
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