Wer heute in der Wenkenstraße 49, Ecke Lietholzstraße, sitzt und von seinem Balkon aus dem Kurkonzert lauscht, weiß mitunter gar nicht, dass er am Standort des ehemaligen Parkhotels residiert.
Als „Ausspann vor dem Heßkamper Tor“, einem Ausflugslokal vor den Toren der Stadt, begann die gastronomische Geschichte des Ortes. Ein Lokal, das spätere „Restaurant Schmelzer“, und eine Scheune mit Garten boten Platz für Gäste. 1897 fasste man den Plan, Scheune und Lokal für ein Hotel nach modernen Maßstäben zu verbinden. 1906 kam ein Saal, eine Gaststube und eine Kegelbahn hinzu. 1921 wird erstmals das Parkhotel erwähnt.
1927 kaufte Willi Jürgens das Hotel. Jürgens war in Salzuflen kein Unbekannter, er hatte schon den Ratskeller und die Kurhausbetriebe übernommen. Allerdings waren er und sein Architekt auch bei der Stadtverwaltung bekannt, weil sie für zahlreiche Um- und Anbauten selten fristgemäß Anträge und Pläne einreichten. Jürgens gestaltete auch 1936 die Fassade neu. Seine Witwe Minna führte den Betrieb weiter, bis der Sohn Hans-Jürgen das Parkhotel 1955 übernahm.
Vielen Salzuflern ist noch die „Schwemme“ geläufig, das Bierlokal des Parkhotels. Das sollte nach Beendigung des Betriebes durch Ella Jürgens und Verkauf an die Finanzbau eine kurze Wiederbelebung 1975/76 erfahren – doch der Abbruch kam mit den Plänen für den heutigen Bau an diesem Standort. Vor 35 Jahren wurde das „Parkhotel“ (Stadt)Geschichte.