Im Vorfeld der ersten Jahreshauptversammlung des Vereins (21. Februar, 19.30 Uhr) beschäftigen sich nun auch Politik und Stadtverwaltung mit „Kinder in Not OWL“: Auf Antrag des Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Ingo Scheulen, ist das Jugendamt aufgefordert, eine Stellungnahme vorzulegen. Scheulen berichtete, seiner Fraktion sei zugetragen worden, dass der Verein „nicht sehr transparent arbeite“ (der Salzstreuner berichtete) und bat für die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschuss um genauere Auskünfte.

Gleichzeitig werden neue Vorwürfe gegen den Verein laut. Wie dem Salzstreuner zugetragen wurde, seien längst überfällige Rechnungen für Merchandising-Artikel (Schlüsselanhänger etc.), die seit Monaten in Supermärkten der Region und im eigenen Internet-Shop angeboten werden, bislang nicht bezahlt worden. Es gehe dabei um eine Summe im mittleren vierstelligen Bereich.

Viele Fragen also, denen sich der amtierende Vereinsvorstand am 21. Februar stellen muss. Dies kündigte Reinhard L. auch in einem Zeitungsinterview an – so sollen „zunächst (…) die 45 Mitglieder des Vereins im Rahmen der Jahreshauptversammlung die detaillierte Bilanz 2012 studieren dürfen“.

Dabei wird auch die in der Presse erwähnte Differenz zwischen Geldeinnahmen und Ausgaben (an hilfsbedürftige Kinder und ihren Familien) zu klären sein. Ob sich der angegebene Einnahmebetrag allein aus gesammelten Spenden ergibt oder ob dabei auch die Sponsorengelder berücksichtigt wurden, ging aus den zitierten und in mancher Hinsicht unklaren Statements der beiden Vorsitzenden Herr L. und Herr K. zu den finanziellen Ergebnissen des letzten Jahres nicht hervor.

Interessanterweise will sich der Vorstand laut Tagesordnung der Jahreshauptversammlung übrigens entlasten lassen, obwohl die Zahl der stimmberechtigten anwesenden Mitglieder erst einen Tagesordnungspunkt später festgestellt wird. Nach Vereinsrecht muss die Beschlussfähigkeit (und damit die Zahl der anwesenden, stimmberechtigten Mitglieder) VOR der Entlastung des Vorstandes stattfinden, weil eine Entlastung ansonsten unwirksam wäre.

Spannend weiter geht es auf der Tagesordnung dann mit Wahlen zum erweiterten Vorstand und „Bestätigung von Vereinsmitarbeitern“, vorrangig die Positionen „Leiter/in Familien-Boutique“, „Mitarbeiter/in Familien-Boutique“ und „Sekretariats-Management (neue Geschäftsstelle)“.

Nach eigenen Angaben will der Verein seine Familien-Boutique in der Bleichstraße 6 eine Woche später, am 28. Februar um 10.00 Uhr eröffnen, zusammen mit seiner neuen Geschäftsstelle. Zuvor sind aber wohl noch einige Fragen zu beantworten …

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Kommentare

noch ist nichts bewiesen ,,,siehe karl heinz böhm


Traurig dass es so ein verein gibt