Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (kurz GEMA) ist in aller Munde.

Die Damen und Herren mit dem einnehmenden Wesen wollen zum Jahr 2013 erneut eine Tarifänderung vornehmen, die allerorten auf Widerstand stößt. Nach eigener Aussage will die GEMA eine „ausgewogene Tarifanwendung“ ermöglichen: „Die Tarifanpassung führt in der Folge bei nahezu allen Veranstaltungen mit geringen Raumgrößen und moderaten Eintrittsentgelten zu deutlichen Vergünstigungen. Für größere Veranstaltungen bringt die Tarifanpassung eine höhere Vergütung mit sich. Zu den Zielen der neuen Strategie gehören insbesondere die Ausgewogenheit der Tarifstrukturen sowie die Vereinfachung der Tariflandschaft.“ Die neue Tarifstruktur richtet sich – wie bisher – nach Größe des Veranstaltungsortes und Eintritt. Für eine Veranstaltung in einer Diskothek mit 700 Quadratmetern Größe, die fünf Euro Eintritt kostet, sollen künftig statt 583,90 € nur noch 350,00 € GEMA-Gebühren fällig werden. Bei 1.000 Quadratmetern Größe und 10 Euro Eintritt wird statt 668,90 € gleich ein satter Tausender kassiert.

Dazu die hiesigen Veranstalter:
Nicole Ortmann (SalzWerk): „Kommt es so, trifft es zunächst die Gäste, da wir die Mehrkosten umlegen müssten. Schließlich träfe es aber auch uns Veranstalter, weil die Gäste fern bleiben würden. Uns als Discotheken-Betreiber mit gerade einmal 15 Stunden Öffnungszeit pro Woche wäre es besonders hart.“

Dirk Freitag (Gleis 1 Kulturbahnhof): Selbst für uns als kleinen Kulturverein bedeutet der Tarif ab 2013 eine Erhöhung von ca. 13,50 % für normale Konzertveranstaltungen. Das ist, merkwürdig, da der Betreff im Anschreiben der GEMA lautet: „Tarifvereinfachung – Entlastung für kleinere Veranstaltungen.“

Olaf Fasse (Kulturbüro der Stadt): Nach gegenwärtigem Stand der Dinge gehe ich davon aus, dass die neue Tarifstruktur keine Auswirkungen auf die kulturellen Angebote der Stadt haben wird. Als kommunaler Anbieter haben wir über verschiedene Mitgliedschaften (Deutscher Städtetag, INTHEGA) nach wie vor eine Sonderstellung. Eine Eintrittspreisanhebung ist wegen veränderter Tarife jedenfalls nicht zu befürchten.

Peter Raupach (Glashaus): Ich habe mich sofort an die Bundespolitik gewandt und vor allem erfahren, dass noch nichts entschieden ist.

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Kommentare

Die Aussage der Gema ist nicht nachvollziehbar. Zum 1.1.2012 gab es eine Reform der Tarife, bei der die „kleinen“ Veranstalter wirklich entlastet wurden. Statt 80-100 € pro Veranstaltung in 2011 zahlen wir heute 20-40 € pro Veranstaltung. Ab nächstem Jahr sind es dann über 100 € für jede Veranstaltung, also besagte ca. 13,50 % mehr, als im Jahr 2011! Im Verhältnis zu 2012 beträgt die Erhöhung jedoch satte 180 % bis 200 % – Das nenn ich mal eine ordentliche Entlastung für die „Kleinen“

Auf der Internetseite der Gema finde ich aber nur den alten Tarif 2011 und den neuen Tarif ab 2013. Die Tarifstruktur für 2012 konnte ich auf Anhieb nicht finden ?!? – ein Schelm wer böses dabei denkt…