Weltverbesserung oder Weltschmerz
von Grita Behrens

Außerlippischer Besuch auf hohem Niveau: Von weit „wech“ waren sie gekommen, um beim Poetry Slam ihr Können unter Beweis zu stellen. Es blieb kein Auge trocken, als die zehn Künstler ihre Texte auf Einladung der Kulturinitiative „Gleis1“ im Lokation vortrugen. Nach dem jeweiligen maximal sechsminütigem Vortrag von selbstverfassten Texten wurden die Sieger durch den Beifall des Publikums ermittelt; Moderator Marc-Oliver Schuster hatte Schwierigkeiten bei dem lang anhaltenden Beifall die exakte Reihenfolge der Besten festzustellen, deutlich war nur, dass Jan Philipp Zymny aus Wuppertal mit seinen Geschichten „Verlaufen in einem bekannten schwedischen Möbelhaus“ und „Ein Tag im Leben von Jan Philipp Zymny“ als Sieger hervorging. „Das ist Hippie-Scheiße“ kommentierte der Moderator, der selber aktiver Slammer („Katze“) und Lebenskünstler ist, die mangelnde Entscheidungsfreude des Publikums.

Tatsächlich waren sowohl die Genres als auch die Vortragenden derart unterschiedlich und vielseitig auf hohem Niveau, dass ein Vergleich fast unmöglich wurde; die Texte handelten buchstäblich von Gott und der Welt und reichten vom Nonsens bis zur Weltverbesserung oder Weltschmerz. So fand das Finale erst spät in der Nacht statt. Die Pausen wurden von DJ Roy Kabel gestaltet, der auch auf die Einhaltung der Zeitvorgabe achtete. Mit ihren Auftritten bewährten sich Laura aus Dortmund, zwei Svens und ein Markus aus Bielefeld, Michaela aus Extertal, Jan aus Vlotho, August aus Detmold und Dean aus Paderborn.

Tina: Die beiden Svens fand ich grandios; der religiöse Text war mutig aber zu missionarisch. Die Texte von Frauen sind oft schwer; Jungs bringen das Leichte.

Petra: Die beiden Frauen haben wunderbar präsentiert.

Carsten: Ich konnte mir nichts unter dieser Veranstaltung vorstellen; aber sie hat meine Erwartungen übertroffen.

Julia: Kultur in Bad Salzuflen muss man unterstützen; bei den Vorträgen war zwischen Lachen und Weinen alles dabei.

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