Margot Käßmann: Sehnsucht nach Leben. Eine Leseempfehlung von Nikolina Stammer, CityBuch
Eine Frau hat etwas zu sagen! Margot Käßmann, die ehemalige Bischöfin und EKD-Vorsitzende setzt sich mit grundlegendsten Bedürfnissen des Menschen auseinander.
Vom Leben bis zur Liebe geht sie in 12 Kapiteln auf die Fragen ein, die jeden von uns ein ganzes Leben lang begleiten. Fragen wie: Wie kann ich mich frei fühlen, wenn mich äußere Zwänge einschränken? Wo finde ich Geborgenheit, ohne mich rechtfertigen und erklären zu müssen? Was gibt mir Kraft, wenn ich denke „rien ne va plus“? Im Gegensatz zu den vielen Ratgeberbüchern, die einfachste Rezepte bieten, um glücklich zu werden, fordert sie zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben auf.
Sie zeigt an Beispielen, auch aus dem eigenen Erleben, was für sie als Christin Begriffe wie Trost, Frieden oder Heimat bedeuten. Und sie belegt diese persönliche Auseinandersetzung mit dem, was sie in der Bibel, bei Martin Luther und anderen Theologen gefunden hat. Margot Käßmann wurde fast zu einer Ikone hochstilisiert und ist tief gefallen, aber ihr Handeln war immer geradlinig und konsequent. Dadurch ist sie glaubwürdig geblieben und hat mit „Sehnsucht nach Leben“ ein Buch vorgelegt, das man nicht nur einmal liest.
Die Bilder des Malers Eberhard Münch sind ebenso klar und kraftvoll, wie Käßmanns Sprache. In der evangelischen Kirche stehen die Konfirmationen an, nach denen Jugendliche in der Kirche als Erwachsene gelten. Auch ihnen kann das Nachdenken über die Begriffe, die Margot Käßmann in ihrem Buch anspricht, helfen, die Prioritäten für ihr Leben richtig zu setzten.