Ist Bad Salzuflen noch ganz fit? Diese Frage möchte man sich stellen, wenn man zurzeit über die Bahnhofstraße fährt. Nicht nur die fragwürdige Stop´n´Go-Ampelschaltung sorgt hier für Aufsehen. Auch die Anhäufung von gewerblichen Fitmachern wirft Fragen auf.
Nicht weniger als 3 Fitnessclubs säumen die nur ein Kilometer lange Asphaltstrecke zwischen Werler Straße und Ostertor. Zwei der Workout-Tempel (einer wird in den nächsten Tagen eröffnet) befinden sich sogar in direkter Nachbarschaft. Und damit nicht genug – im VitaSol und mit dem Mc Joy in Schötmar gibt es weitere Studios innerhalb der Stadtgrenzen.
Warum diese Anhäufung? Ist der gemeine Salzufler in Wirklichkeit ein Bewegungsfetischist, der sich auch gern mal in zwei Clubs anmeldet, um, zwischen seinen Joggingeinheiten im Stadtforst, hier seine Brustmuskeln zu trainieren und dort seinen Rücken zu stärken? Oder strahlt der Gesundheitsstandort Bad Salzuflen so hell, dass sich die Studios regen Zulauf aus umliegenden Gemeinden versprechen?
Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass sich mengenmäßig in unserer Fitnesswelt kaum etwas getan hat. Lediglich die Bandbreite ist größer geworden. Das Mc Joy, das im letzten Jahr eine bestehende Muckibude ersetzt hat, sieht sich selbst als „Fitnessdiscounter“. Gut und günstig sollen hier die Mitglieder trainieren, Kurse belegen und Spaß am Workout haben. In dieselbe Kante haut das kingdom of sports, dessen Räume in der Bahnhofstraße momentan fit für die Fitnessjünger gemacht werden. „Einfach. Echt. Freundlich“ soll es hier bald zugehen, so wie in den 15 bereits bestehenden Königreichen. Für Schnellentschlossene, die sich noch im März anmelden, verspricht das Studio Vergünstigungen, die beim Wettbewerb nur Kopfschütteln auslösen.
Ein ganz anderes Versprechen gibt dann auch der Nachbar, das medio fitness, mit seiner hoch über der Bahnhofstraße, auf großem Banner kommunizierten Botschaft „Auf uns ist Verlass.“ Mit Qualität und Vielfalt zu preiswerten, nicht billigen Kursen scheint das „medio“ seine Klientel gefunden zu haben, zählt es doch zu den längst etablierten Anbietern der lokalen Workout-Szene. So wie auch der FitnessClub im VitaSol, der seine Angebote in das Gesamtprogramm der Therme einbindet und ebenfalls auf hohe Qualität setzt. Schwimmen und Dampfbaden nach dem Sport sind hier in einigen Programmbausteinen bereits enthalten. „Slim Back, Slim Legs & Slim Bellies“ stellt das neue „Pro Vita +“-Studio in der Werler Straße in Aussicht. Was früher „Bauch, Beine, Po“ hieß, kommt in englischer Tonalität vielleicht etwas smoother rüber, bedeutet schließlich aber auch hartes Training. Dieses will das ehemalige „Sports up“-Team seinen Mitgliedern möglichst wohltuend näher bringen. Mit zunehmendem Erfolg – wie man nach hauseigener Auskunft vermuten darf. Die Menschen kommen also – Bad Salzuflen rackert sich ab.