„Frühstück mit Proust“ ist eine warmherzige Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die aber neben der Verwandtschaft zueinander eines verbindet: Die Liebe zur Literatur.
Es ist die Geschichte zwischen der Großmutter Mamoune und ihrer Enkelin. Durch einen Schwächeanfall ist die Großmutter gezwungen, ihr bisheriges selbstständiges Leben aufzugeben und dem Wunsch ihrer Kinder, sie in ein Heim zu geben, zu folgen. Jade, ihre Enkelin, die damit gar nicht einverstanden ist, „entführt“ diese kurzentschlossen aus dem kleinen Dorf in der Provinz, um sie vor dem Heim zu bewahren und nimmt sie bei sich auf. So entsteht in Paris eine ganz eigene Zweier-WG. Großmutter und Enkelin lernen sich ganz neu kennen und lieben. Die beiden Frauen beginnen in Paris ihr gemeinsames neues Leben. Zu Beginn gibt es natürlich diverse Schwierigkeiten, aber durch gemeinsame Gespräche gelingt es beiden sehr bald, diese zu meistern. Es ist schön zu lesen, wie sich Mamoune und Jade annähern und eine Vertrautheit und Gemeinschaft zwischen beiden wächst.
Mir hat an dem Roman gut gefallen, dass die Geschichte sowohl aus der Sicht Jades als auch aus der der Großmutter erzählt wird. Dies fand ich sehr gut, da man die Gedanken und Gefühle der Großmutter und der Enkelin kennenlernt. Ein weiterer Grund, das Buch zu lesen, ist für mich gewesen, dass der Autor damit ein ganz aktuelles Thema aufgreift, dass in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird. Nämlich wie wir mit unseren älteren Mitmenschen, unseren Eltern und Großeltern in Zukunft umgehen wollen.
Corinna Abe-Jauernik