Was ist eigentlich in der Stadt los? Überfälle, Einbrüche und Vandalismus scheinen zuzunehmen.
Drei aktuelle Beispiele: Die Tankstelle am Gröchteweg wollten zwei Unbekannte an einem Samstag ausrauben, rechneten aber nicht mit dem massiven Widerstand eines 75-jährigen und seiner 73-jährigen Ehefrau. Die Räuber besprühten die Senioren mit Reizgas und forderten Bares. Daraufhin wurde einer der Täter von der 73-Jährigen mit einer Holzkeule geschlagen, der andere mit Bierdosen beworfen. Die Täter flüchteten.
Einen Tag zuvor versuchten drei Personen, einen Getränkemarkt am Asenberg zu überfallen – während zwei am Eingang stehen blieben, forderte der dritte mit vorgehaltener Pistole vom 84-jährigen Ladeninhaber Geld. Der blieb unbeeindruckt und forderte den Täter mit den Worten „Du Zinnsoldat, was willst du denn mit deiner Plastikpistole“ zum Verlassen des Geschäftes auf. Der Täter riss noch eine Kasse mit sich – die allerdings keinerlei Geld enthielt.
In Wüsten versuchten ebenfalls zwei Räuber, eine Bäckerei zu überfallen, wurden jedoch von einer Mitarbeiterin und deren Hilferufen abgeschreckt und vertrieben.
Drei Einzelfälle oder eine neue Serie in Salzuflen? Polizeipressesprecher Uwe Bauer beruhigt: „Wir können zwar einen Tatzusammenhang nicht ausschließen, aber auch nicht bestätigen.“ Generell begünstige die dunkle Jahreszeit die Täter, etwa auch Einbrecher. Die Ermittlungen laufen, aber von einer Serie könne man derzeit in Salzuflen nicht sprechen: „Wir haben öfter das Phänomen, dass Täter, die an einer Stelle nicht zum Zuge kommen, es an anderer Stelle noch mal versuchen“.
Man muss dem Mut der Überfallenen Respekt zollen – aber gleichzeitig dringend vor Nachahmung warnen: Man sollte nie unbedacht den Helden spielen, denn nicht immer geht es so glimpflich ab, wie in diesen Fällen. „Es ist heutzutage schwierig, eine echte von einer falschen Waffe zu unterscheiden“, so Bauer. Deshalb sollten sich Opfer niemals in Gefahr begeben. Besser sei es, den Täter agieren zu lassen und sich möglichst viele Dinge einzuprägen, wie etwa Größe, Haar- und Augenfarbe oder Auffälligkeiten. Mit einer detaillierten Zeugenaussage könne die Polizei den oder die Täter anschließend umso schneller fassen. „Ganz klar gesagt: Wir als Polizei wünschen uns keine Helden“ – gerade bei Tätern, die direkten Opferkontakt suchten, sei Zurückhaltung dringend geboten. „Man kann nie wissen, ob der andere nicht doch zu allem bereit ist“.
Hinzu kamen an besagtem Wochenende übrigens noch drei Einbrüche in Geschäfte in Knetterheide und Schötmar, in eine Werkstatt und ein Einbruch in der Messe. Außerdem wurde ein Fahrzeug auf dem Parkplatz des Salzufler Klinikums beschädigt und die Redaktion des SalzStreuner ziert ein neues Graffitti. Wer Hinweise zu einer der genannten Taten hat, kann seine Beobachtungen dem KK 21 in Detmold unter Tel. (05231) 60 90 mitteilen.